Gästebuch aus Glas: Deutsches Historisches Museum erwirbt seltenen Willkomm-Becher der Fürsten von Oettingen-Wallerstein
Einladung zur Präsentation mit Fototermin am Donnerstag, 21. Juli 2022 um 11 Uhr
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Sehr geehrte Damen und Herren,
wir laden Sie zur presseöffentlichen Präsentation der Neuerwerbung am Donnerstag den 21. Juli 2022 um 11 Uhr in das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums ein.
Es erwarten Sie:
Fritz Backhaus, Sammlungsdirektor der Stiftung Deutsches Historisches Museum
Ulrich Deppendorf, Vorsitzender des Museumsvereins
Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder
Wolfgang Cortjaens, Sammlungsleiter Angewandte Kunst und Grafik
Das Deutsche Historische Museum hat den Willkomm-Becher der Fürsten von Oettingen-Wallerstein erworben. Dank der großzügigen Unterstützung des Museumsvereins und der Kulturstiftung der Länder konnte das Museum den kunst- und kulturgeschichtlich herausragenden gläsernen Becher aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ankaufen. Das weltweit äußerst seltene Renaissanceglas befand sich über Jahrhunderte im Familienbesitz und wird nun vom Deutschen Historischen Museum zunächst als Zeugnis höfischer Kultur und deutsch-europäischer Geschichte erforscht und in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der „Oettingen-Willkomm“ diente als Prunkgefäß für hochrangige Gäste des Oettinginschen Stammsitzes, der Harburg im bayrischen Landkreis Donau-Ries. Mehr als 30 Besucherinnen und Besucher – darunter Adelige, Landesherrn, Hofprediger, Heerführer und Generäle – gravierten ihre Namen, Titulaturen und Jahreszahlen mit einer Diamantnadel in das „Gästebuch aus Glas“. Der fragile Becher ist nach derzeitigem Stand das bislang früheste bekannte Zeugnis dieser kulturellen Praxis. Zugleich spiegeln die Inschriften der Gebrauchsspanne von 1548 bis 1650 die territorialen und dynastischen Verbindungen der Gastgeber sowie die politischen Wirren der Religionskriege wieder. Bedeutende historische Ereignisse wie die Schlacht bei Nördlingen (1634) und die Ulmer Friedensverhandlungen (1647), die das Ende des Dreißigjährigen Krieges einleiteten, sind durch die Daten und Akteure auf dem Glas verewigt.
Die Neuerwerbung wird den Mitgliedern des Museumsvereins vorgestellt. Ab voraussichtlich 11.30 Uhr besteht die Möglichkeit für Aufnahmen und Fotos. Das fragile Objekt wird auf der Bühne des Zeughauskinos in einer Vitrine präsentiert.
Bitte beachten Sie folgende Hinweise sowie das Anmeldeformular:
- Der Termin findet ausschließlich innerhalb des Zeitfensters von 10.30 Uhr (Akkreditierungsbeginn) bis 12.30 Uhr statt.
- Wir bitten um eine Anmeldung zu dem Termin. Nicht akkreditierten Personen kann ausschließlich bei entsprechenden Kapazitäten eine Teilnahme gewährt werden.
- Interviews sind im Anschluss einzeln nach Voranmeldung möglich. Dreh- und Interviewanfragen bitte vorab an presse@dhm.de
- Bitte beachten Sie die allgemein gültigen Abstands- und Hygieneregeln. Das Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske wird empfohlen: https://www.dhm.de/besuch/ihr-besuch/