Direkt zum Seiteninhalt springen

Download

Ein Besuch des Deutschen Historischen Museums lohnt sich am 11. und 12. November 2023 ganz besonders: Unter dem Motto „Ermutigung” lädt das DHM zu einem eintrittsfreien Wochenende in die aktuelle Ausstellung „Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland” ein. An beiden Tagen erwartet die Museumsgäste ein vielseitiges Programm aus Führungen, Filmen, Gesprächen, Stadtspaziergängen und Musik.

Als Auftakt findet am Samstag, den 11. November um 12 Uhr ein Gespräch mit Wolf Biermann und Torch, moderiert von Liane von Billerbeck (Deutschlandradio Kultur), statt. Ein weiterer Höhepunkt ist am Samstag um 18 Uhr ein Konzert des Jazz-Duos Uli Gumpert und Günter Baby Sommer. Zusätzlich präsentiert das DHM in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Deutschen Kinemathek an beiden Tagen ein Filmprogramm.

Das Programm am Samstag und Sonntag:

Wolf Biermann und Torch im Gespräch mit Liane von Billerbeck
Sa: 12 Uhr (Einlass zur Veranstaltung ab 11.30 Uhr)

Kurzführung „Wolf Biermann“
Sa: 11 + 12 + 13 + 14.30 + 15 + 16.30 + 17.30 Uhr
So: 11 + 12 + 13 + 14.30 + 15 + 16.30 + 17 Uhr

Kurzführung „Roads not Taken in der deutsch-deutschen Geschichte: 1989–1961–1952“
Sa: 12 + 14 + 16 + 16.30 Uhr
So: 12 + 14 + 16 + 16.30 Uhr

Kinderführung „Warte nicht mit Deinem Mut“
Sa: 13 Uhr | So: 13 Uhr

Kuratorinnenführung mit Monika Boll
Sa: 14 + 16 Uhr | So: 16 Uhr

Museumsquiz
Sa: 15 Uhr | So: 15 Uhr

Stadtspaziergang „Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Berlin-Mitte“ mit Dirk Schreiber
Sa: 15.30 Uhr | So: 15.30 Uhr

Architekturführung mit Vera Franke und Dorlis Blume
Sa: 17 Uhr

„Das donnernde Leben“
Konzert von Uli Gumpert und Günter Baby Sommer

Sa: 18 Uhr (Einlass zum Konzert ab 17.30 Uhr)

Hintergrundgespräch zum Serious Game „Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig“
So: 13 + 15 Uhr

Themenführung „Wolf Biermann und die DDR-Staatssicherheit
So: 14 Uhr

DJ-Set mit Ulf Drechsel
So: 16 Uhr

Filmprogramm:

„Ein Anfang vom Ende der DDR“
Wolf Biermann in Beiträgen der ZDF-Sendereihe Kennzeichen D (1971–1991)

Moderation: Holger Kulick, Bundeszentrale für politische Bildung
Sa: 14 Uhr | So: 14 Uhr

„Dass die Wahrheit auf den Tisch des Hauses Deutschland kommt.“
Ein Interview mit Wolf Biermann über seine Stasi-Akten, Aufarbeitung und politische Kultur (D 2006)

Moderation: Holger Kulick, Bundeszentrale für politische Bildung
Sa: 17 Uhr | So: 17 Uhr

„Abgehauen“ (D 1998, R: Frank Beyer)
Sa: 19 Uhr | So: 19 Uhr

Programmübersicht unter: www.dhm.de/biermann/ermutigung

Die Ausstellungen sind von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt zu allen Ausstellungen und Veranstaltungen frei, ohne Anmeldung, Plätze begrenzt. Es wird eine Auswahl von Snacks und Getränken angeboten.

Zur Ausstellung:
Wolf Biermann ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands. Seine Ausweisung aus der DDR 1976 war eine Zäsur in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte. Anders als weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler war Biermann zu populär geworden, um ihn in Haft zu nehmen, und er war zu unberechenbar, um ihm öffentliche Auftritte zu erlauben. Viele seiner Lieder, Balladen und Gedichte haben den Anlass ihrer Entstehung überdauert. „Warte nicht auf bessre Zeiten“, „Ermutigung“ oder „Ballade vom preußischen Ikarus“ sind Klassiker.

Die Ausstellung thematisiert Wolf Biermann vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm. Sie folgt dem Werdegang des Liedermachers von seiner Übersiedelung in die DDR über erste künstlerische Erfolge bis zum Auftrittsverbot und schließlich seiner Ausbürgerung. Diese stellte ihn vor eine Herausforderung: Wie definierte sich ein Liedermacher neu, der sich bei aller Kritik an der SED-Führung als Kommunist verstand? Als 1989 die Bürgerrechtsbewegung in der DDR erstarkte und die Regierung ins Wanken geriet, blieb Biermann vorerst Zaungast. Eine ausführliche Station ist auch der Familiengeschichte Wolf Biermanns gewidmet: Für Biermann, dessen Vater Dagobert als Jude und Mitglied des kommunistischen Widerstands in Auschwitz ermordet wurde, war dies nicht erst nach seiner Ausweisung aus der DDR zentral.