Erweiterte Objektdatenbank des Deutschen Historischen Museums online zugänglich
Das Deutsche Historische Museum hat seine Objektdatenbank überarbeitet und erweitert. Ab sofort ist diese unter dem Link https://db.dhm.de für die Öffentlichkeit zugänglich. Ob die Handprothese eines mittelalterlichen Ritters, der Hut Napoleons oder das Fluchtboot zweier DDR-Bürger – die Sammlung des DHM umfasst rund eine Million sehr unterschiedliche Zeugnisse der deutschen Geschichte. Die ältesten stammen aus dem frühen Mittelalter, als von Deutschland noch keine Rede war, die jüngsten aus der unmittelbaren Gegenwart. Rund 780.000 der Sammlungsobjekte sind inzwischen digital erfasst und weltweit in der Objektdatenbank einsehbar. Jährlich kommen ca. 7.000 neu erstellte Datensätze hinzu. Dieser digital erfasste Sammlungsbestand ist nun online recherchierbar.
Mit der digitalen Zugänglichkeit seiner Sammlungsbestände ermöglicht das DHM umfassende externe Recherchen zur Herkunft von Objekten und schafft eine wesentliche Grundlage für die internationale Provenienzforschung.
Erweiterte Filter erlauben künftig eine noch komfortablere Suche, auch innerhalb der einzelnen Sammlungsbereiche des Museums. Eine neu entwickelte Zeitleiste bietet die Option, ein Suchergebnis nach dem Herstellungsdatum einzugrenzen. Bilddateien für die Forschung oder für Publikationen können direkt online bestellt werden. Zudem haben die Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, Feedback zu Objekten zu hinterlassen.
Die Sammlung des Deutschen Historischen Museums
Die DHM-Sammlung wird jedes Jahr um etwa 7.000 Objekte ergänzt und stellt damit ein wachsendes materielles Gedächtnis deutscher Geschichte im europäischen Kontext dar. In seiner Zusammensetzung spiegelt es den wechselnden Blick auf die Geschichte wider: Vor jedem Erwerb und vor jeder Schenkung ist die Frage zu beantworten, warum das Objekt erhaltenswert ist und welche Erkenntnisse über die Vergangenheit sich daraus für die Gegenwart und für kommende Generationen gewinnen lassen. Die Aufgabe des Museums ist es, diese häufig sehr fragilen und von Zerfall bedrohten Objekte zu bewahren, ihre Herkunft sowie Bedeutung zu erforschen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das DHM sieht sich in seiner Sammlungstätigkeit der regionalen, kulturellen und sozialen Diversität Deutschlands als Teil Europas verpflichtet. Besondere Schwerpunkte bilden dabei Zeugnisse zur Geschichte der Demokratie in Deutschland, aber auch des Nationalsozialismus und seines Nachwirkens in der BRD und der DDR. Gemälde, Grafiken, Möbel, Kunsthandwerk, technische und medizinische Geräte, Münzen und Medaillen, Alltagskultur, Kleidung und Fahnen, Dokumente, Waffen und Uniformen, militärische und zivile Abzeichen, Plakate, Fotografien und Postkarten, Manuskripte und seltene Buchdrucke bilden so ein breites Spektrum von Politik, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft, das zu immer neuen Fragen und zur fruchtbaren Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart herausfordert.
Weitere Informationen zur Sammlung des DHM finden Sie auf dem DHM-Blog:
Fritz Backhaus, Direktor der Abteilung Sammlungen, zum Thema „Sammeln, bewahren, forschen: Einblicke in die Sammlungsarbeit des Deutschen Historischen Museums“
Blogserie #Sammeln: https://www.dhm.de/blog/tag/sammlung/