Direkt zum Seiteninhalt springen

Download

Im Oktober 2020 beschloss der Deutsche Bundestag, ein Dokumentationszentrum zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Besatzungsherrschaft in Europa zu errichten. Mit der Ausarbeitung des Realisierungskonzepts wurde das Deutsche Historische Museum beauftragt.

Das DHM nimmt dies zum Anlass, das vierte Symposium der Reihe Historische Urteilskraft am Donnerstag, den 31. März 2022 diesem Thema zu widmen und lädt dazu ein, sich Aspekten der deutschen Besatzungsherrschaft über insgesamt etwa 230 Millionen Menschen in heute 27 europäischen Ländern zu nähern. Im Zentrum des international besetzten Symposiums „EUROPA UND DEUTSCHLAND 1939-45. GEWALT IM MUSEUM” steht die Frage, wie Gewalt ausgestellt werden kann und welche Art von Objekten welche Geschichten über die Gewaltherrschaft erzählen können.

Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum: „Gewalt prägt auch heute wieder Europa. Der gezielte Rückgriff auf historische Bilder des 19. Jahrhunderts und die Erfahrungsgeschichte des Zweiten Weltkrieges sind dabei von bedrängender Gegenwärtigkeit. Sie stellen auch historische Museen vor neue Herausforderungen. Auf unserem diesjährigen Symposium wollen wir uns gemeinsam der schwierigen Frage annähern, wie die enormen Leiden der 230 Millionen Europäer, die der deutschen Gewaltherrschaft ausgesetzt waren, in Ausstellungen dargestellt und vermittelt werden können. Von diesem Austausch versprechen wir uns nicht nur neue und grundlegende Perspektiven auf dieses komplexe und geschichtspolitisch aufgeladene Thema. Es verbindet sich damit auch die Hoffnung, dass künftig mit dem Verständnis für die damaligen Opfer, aber auch der Einsicht in das Handeln der zahlreichen Täter eine bessere Verständigung über die Geschichte und damit auch die Gegenwart Europas – eine Gegenwart, in der wieder Krieg in Europa herrscht – möglich wird.”

In den Diskussionen und Vorträgen kommen international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Wort, darunter Natalia Aleksiun (University of Florida, Gainesville), Fritz Backhaus (Stiftung Deutsches Historisches Museum), Wolfgang Eichwede (Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen), Sabina Ferhadbegović (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Mary Fulbrook (University College London), Julia Franke (Stiftung Deutsches Historisches Museum), Bianca Gaudenzi (Deutsches Historisches Institut Rom), Raphael Gross (Stiftung Deutsches Historisches Museum), Meike Hopp (Technische Universität Berlin), Benjamin Lahusen (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder), Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin), Lili Reyels (Stiftung Deutsches Historisches Museum), Philippe Sands (University College London), Julia S. Torrie (St. Thomas University, Fredericton), Raphael Utz (Stiftung Deutsches Historisches Museum) und Jens-Christian Wagner (Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar).

Begleitend erscheint am 31. März 2022 die vierte Ausgabe des Magazins „Historische Urteilskraft” mit dem Titelthema „Europa und Deutschland 1939–1945. Gewalt im Museum”.

Donnerstag, 31. März 2022, 9 bis 19 Uhr
EUROPA UND DEUTSCHLAND 1939-45
GEWALT IM MUSEUM
4. Internationales Symposium in der Reihe Historische Urteilskraft

Veranstaltungsort: im Zeughaushof des Deutschen Historischen Museums und per Livestream
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch, mit Simultanübersetzung
Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung unter: dhm.de/historischeurteilskraft/anmeldung
Ausführliches Programm unter: dhm.de/historischeurteilskraft
Das Symposium wird per Livestream übertragen und aufgezeichnet.

Für Interview- und Drehanfragen wenden Sie sich bitte direkt an die Pressestelle: presse@dhm.de und 030/20 304 410