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Begleitend zur aktuellen Ausstellung „Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können” lädt das Deutsche Historische Museum am Mittwoch, den 19. Juni 2024 um 18:30 Uhr zur nächsten Veranstaltung der Gesprächsreihe „Roads not Taken am ...“ ein.

Kurator Stefan Paul-Jacobs spricht mit Corine Defrance, Jürgen Lillteicher und Matthias Uhl über „Roads not Taken am 23./24. Juni 1948, oder: wie die Berlin-Blockade in einen „heißen“ Krieg mündet ”: In Deutschland – ähnlich wie in Korea – entstanden im Kalten Krieg zwei Staaten mit gegensätzlichen politischen Systemen. 1949 kam es zur doppelten Staatsgründung. Während jedoch auf deutschem Boden 1948/49 ein „heißer Krieg“ vermieden werden konnte, wurde auf der koreanischen Halbinsel ein Systemkrieg mit Waffen ausgetragen. Hätte die Berlin-Blockade in Deutschland zu einem Krieg führen können?

Mittwoch, 19. Juni 2024 um 18:30 Uhr
Roads not Taken am 23./24. Juni 1948, oder: wie die Berlin-Blockade in einen „heißen“ Krieg mündet
Mit Prof. Dr. Corine Defrance (Sorbonne, Paris), Dr. Jürgen Lillteicher (Alliiertenmuseum, Berlin) und Dr. Matthias Uhl (Mitglied des Max Weber Netzwerks Osteuropas)
Moderation: Stefan Paul-Jacobs (Freier Kurator, Leipzig)

Weitere Veranstaltungen der Gesprächsreihe „Roads not Taken am ...“


Mittwoch, 24. Juli 2024 um 18:30 Uhr
Roads not Taken am 28. Juli 1914, oder: wie friedliche Demonstrationen den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhindern
Mit Prof. Dr. Wolfgang Kruse (FernUniversität Hagen), Dr. Kristina Meyer (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin) und Dr. Martin Wroblewski (Historiker und Angehöriger der Bundeswehr, derzeit in den USA stationiert)
Moderation: Stefan Paul-Jacobs (Freier Kurator, Leipzig)

Im Verbund mit anderen sozialistischen Parteien Europas versuchte das Exekutivkomitee der Sozialistischen Internationale am 29. Juli 1914 in Brüssel, den Ersten Weltkrieg aufzuhalten. Doch letztlich standen die Sozialisten zu ihren Vaterländern und stellten sich nicht gegen den Krieg. Hätten Hunderttausende Demonstrierende, darunter zahlreiche von den Sozialisten mobilisierte Arbeiterinnen und Arbeiter eine Chance gehabt, den Krieg zu verhindern?

Mittwoch, 30. Oktober 2024 um 18:30 Uhr
Roads not Taken am 28. Oktober 1918, oder: wie Deutschland zur parlamentarischen Monarchie wird
Mit Prof. Dr. Robert Gerwarth (University College Dublin, Center for War Studies) und Prof. Dr. Nadine Rossol (University of Essex)
Moderation: Julia Franke (Kuratorin, Deutsches Historisches Museum)

Im Herbst 1918 war der Krieg für Deutschland verloren. Die Oberste Heeresleitung entzog sich der politischen Verantwortung. Überall im Reich traten revolutionäre Bewegungen hervor. Mit einer am 28. Oktober 1918 verabschiedeten Verfassungsreform, der „Oktoberreform“, wurde Deutschland für kurze Zeit zu einer parlamentarischen Monarchie. Konnte diese Staatsform in der Umbruchssituation Halt geben? Mit der doppelten Ausrufung der Republik am
9. November 1918 kam es schließlich zum Bruch mit dem alten System.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: https://www.dhm.de/anmeldung-roads-not-taken/

Alle bisherigen Veranstaltungen des Begleitprogramms können auf dem DHM-Soundcloud-Kanal nachgehört werden.

Zur Ausstellung:

Ausgehend von zentralen Schlüsselmomenten der deutschen Geschichte präsentiert das Deutsche Historische Museum einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Tatsächlich erfolgten Wendungen werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht eingetreten sind. Anhand von 14 markanten Einschnitten der deutschen Geschichte werden die Wahrscheinlichkeiten von ausgebliebener Geschichte gezeigt – verhindert von Zufällen, abgewendet durch Fehlzündungen oder dem Gewicht persönlicher Unzulänglichkeiten.

Die Ausstellung beginnt im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde. In zeitlich umgekehrter Reihenfolge greift sie Themen wie Ostpolitik, Mauerbau, Kalter Krieg, die Machtübernahme der Nationalsozialisten oder Revolution und Demokratisierung an entscheidenden Kipppunkten auf und erläutert, dass es keineswegs hätte so kommen müssen, wie es schließlich kam. Auf diese Art und Weise erscheinen Wegmarken wie die Stalinnoten von 1952, der Koreakrieg in Verbindung mit der Berliner Luftbrücke 1948/49, die missglückte Sprengung der Brücke bei Remagen 1945, das Attentat auf Adolf Hitler 1944, der Sturz von Reichskanzler Brüning 1932, die Revolution 1918, der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 oder der Deutsche Krieg 1866 in einem neuen Licht.

Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive soll es ermöglichen, den Blick für bekannte Fakten und für die grundsätzliche Offenheit von Geschichte als Ergebnis von Konstellationen und Entscheidungen, von Handlungen und Unterlassungen zu schärfen.

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Alfred Landecker Foundation entstanden.

Pressefotos stehen im Pressebereich auf der DHM-Website zur Verfügung.