Noch 10 Tage:
„Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland“ im Deutschen Historischen Museum
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Noch bis Sonntag, den 2. Juni 2024 zeigt das Deutsche Historische Museum die Ausstellung „Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland“. Die von Monika Boll kuratierte Schau thematisiert das Leben und Werk Wolf Biermanns vor dem Hintergrund der besonderen Stellung, die die Kultur in der DDR einnahm. Am Samstag, den 1. Juni und am Berliner Museumssonntag, den 2. Juni lädt das DHM bei freiem Eintritt jeweils von 10 bis 18 Uhr in diese Ausstellung ein. An beiden Tagen finden kostenfreie dialogische Führungen statt, die auf das Leben und Schaffen Biermanns in seiner Verwobenheit mit den (kultur-)politischen Ereignissen der deutsch-deutschen Zeitgeschichte blicken. Neben einer Kinderspur und einem Begleitheft für Kinder richtet sich die interaktive Kinderführung „Warte nicht mit Deinem Mut!” am Sonntag um
14 Uhr an junge Museumsgäste im Alter von 8 bis 12 Jahren.
Wolf Biermann ist einer der bekanntesten Liedermacher Deutschlands – Ost und West. Seine Ausweisung aus der DDR 1976 war eine politische Zäsur in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte und das Eingeständnis großer Ratlosigkeit der SED-Parteiführung. Anders als weniger bekannte Künstlerinnen und Künstler war Biermann zu populär geworden, um ihn in Haft zu nehmen, und er war zu unberechenbar, um ihm öffentliche Auftritte zu erlauben. Viele seiner Lieder, Balladen und Gedichte haben den aktuellen Anlass ihrer Entstehung überdauert. „Warte nicht auf bessre Zeiten“, „Ermutigung“ oder „Ballade vom preußischen Ikarus“ sind Klassiker geworden.
Die Ausstellung folgt dem Werdegang des Liedermachers von seiner Übersiedelung in die DDR über erste künstlerische Erfolge bis zum Auftrittsverbot und schließlich seiner Ausbürgerung. Diese stellte ihn vor eine Herausforderung: Wie definierte sich ein Liedermacher neu, der sich bei aller Kritik an der SED-Führung als Kommunist verstand? Als 1989 die Bürgerrechtsbewegung in der DDR erstarkte und die Regierung ins Wanken geriet, blieb Biermann vorerst Zaungast. Eine ausführliche Station ist auch der Familiengeschichte Wolf Biermanns gewidmet: Für Biermann, dessen Vater Dagobert als Jude und Mitglied des kommunistischen Widerstands in Auschwitz ermordet wurde, war dies nicht erst nach seiner Ausweisung aus der DDR zentral.
Alle Infos zum eintrittsfreien Wochenende am 1. und 2. Juni 2024: https://www.dhm.de/kinderausstellung-eroeffnungswochenende/