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In den Berliner Herbstferien vom 24. Oktober bis 4 November 2022 lädt das Deutsche Historische Museum Kinder von acht bis zwölf Jahren ein, die aktuelle Ausstellung „Staatsbürgerschaften. Frankreich, Polen, Deutschland seit 1789“ (noch bis 15. Januar 2023) in einer 90-minütigen Führung zu entdecken.

Was ist ein Pass? Was ist eine Staatsbürgerschaft? Welche Rolle spielt das für mich? Wie wäre eine Welt ohne Staatsbürgerschaft? In einem dialogischen Rundgang durch die Ausstellung können die Kinder diese Fragen diskutieren und sind eingeladen, eigene Fragen zu formulieren. Anhand von Urkunden, Plakaten, Briefen und alltäglichen Gegenständen erfahren sie mehr über die wechselseitige Geschichte von Staatsbürgerschaften in den drei europäischen Nachbarländern Frankreich, Polen und Deutschland. Interaktive Stationen bieten Gelegenheit, sich den Herausforderungen rund um die Staatsbürgerschaft von 1789 bis heute spielerisch anzunähern.

Kinder- und Ferienprogramm „Wo PASS ich hin?“ (8 bis 12 Jahre)

  • Dauer: 90 Minuten
  • Termine: Jeden Sonntag um 14 Uhr
  • Berliner Herbstferien (24.10.-4.11.2022): Dienstag und Donnerstag um 13 Uhr, Mittwoch um 16 Uhr
  • Preis: 3 € (zzgl. Eintritt)
  • Familienkarte (Eintritt und Führung für 2 Erwachsene und max. 3 Kinder): 18 €
  • Eintritt bis 18 Jahre frei
  • Anmeldung: fuehrung@dhm.de oder 030 20304-750/-751

Über die Ausstellung:

Dazugehören – oder nicht? Diese Frage löst starke, auch widerstreitende Gefühle aus. Sie kann von existenzieller Bedeutung sein. Die Staatsbürgerschaft bündelt als Gegenstand von Kämpfen um politische Mitbestimmung und staatliche Fürsorge viele dieser Gefühle. Der Pass garantiert den Bürgerinnen und Bürgern eines Staates grundlegende Rechte und verweist darauf, wer „dazugehört“. Als ein Rechtsstatus stiftet die Staatsbürgerschaft nationale und politische Gemeinschaft, aber sie markiert auch einen Vorrang gegenüber denen, die außerhalb dieser Gemeinschaft stehen.

Mit seiner Ausstellung thematisiert das Deutsche Historische Museum den Bedeutungswandel und die Mobilisierungskraft von Staatsbürgerschaft vom „langen“ 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart: Entscheidend für ihre Herausbildung war die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789. Sie schuf den citoyen – den Staatsbürger – und bestimmte, welche Rechte und Pflichten mit dieser neuen Rolle einhergingen. In der Folge stieg die Staatsbürgerschaft zur dominanten Form politischer Zugehörigkeit im Zeitalter des Nationalstaats auf, wurde von Diktaturen als Mittel ethnischer und politischer Selektion eingesetzt und nimmt in der Unionsbürgerschaft der supranationalen EU neue Gestalt an. Die Staatsbürgerschaft wurde somit zum zentralen Instrument der Verteilung von Lebens- und auch Überlebenschancen in den europäischen Staaten des 19. und 20. Jahrhunderts. Im Fokus der Ausstellung stehen drei Länder Europas – Frankreich, Polen und Deutschland –, die als Nachbarstaaten durch gewaltsame Auseinandersetzungen in Gestalt von Besetzung und Vertreibung sowie politische Kooperation eng miteinander verflochten waren und sind.