Koloniales und antikoloniales Denken
Von der Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert
23. Juni 2023
5. Symposium in der Reihe „Historische Urteilskraft“
Veranstaltungsort: Pei-Bau (Erdgeschoss)
Die 5. Ausgabe der Reihe „Historische Urteilskraft“ befasst sich mit kolonialem und antikolonialem Denken in der deutschen Geschichte. Wie haben sich Kant, Herder und Hegel zum Kolonialismus positioniert? Welche zeitgenössische Kritik der deutschen Kolonien gab es? Wie sah die Auseinandersetzung mit dem Kolonialismus im Nationalsozialismus aus? Und worin unterschieden sich der Antikolonialismus in der DDR und die kritischen Stimmen in der Bundesrepublik vor 1989?
Dies diskutieren auf dem Symposium interdisziplinär Historikerinnen und Philosophen, Politikwissenschaftlerinnen und Soziologen.
Teilnahme
Teilnahme kostenfrei
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch, Simultanübersetzung
Das Symposium wird aufgezeichnet und später online zur Verfügung gestellt.
Programm
9.00-9.30
ANMELDUNG
9.30-9.45
BEGRÜSSUNG
Raphael Gross
9.45-10.30
KEYNOTE
„Die Idee der Kolonie selbst ist eine unmoralische“. Über die Freiheit des Menschen und die Kritik am Kolonialismus
Benedikt Stuchtey, Philipps-Universität Marburg
Diskussion
10.30-12.00
IMPULSE UND GESPRÄCH
Relativismus, Historismus und Kritik am Kolonialismus bei Johann Gottfried Herder
Chunjie Zhang, University of California, Davis
Die „europäischen Wilden“. Kants Verteidigung und Kritik des Kolonialismus
Thomas Khurana, Universität Potsdam
Hegel und der Kolonialismus
Susan Buck-Morss, CUNY Graduate Center, New York
Was, wenn Hegel am Ende doch nicht so schlimm war?
Elísio Macamo, Universität Basel
Moderation: Andrea Esser, Friedrich-Schiller-Universität Jena
12.00-13.15
MITTAGSPAUSE
13.15-14.45
PANEL I
Der Versuch, einem illegalen Akt eine legale Grundlage zu verleihen
David Simo, Université de Yaoundé I
Richard Wilhelm, China und der deutsche Antikolonialismus
George Steinmetz, University of Michigan, Ann Arbor
Diskussion
Moderation: Gwinyai Machona, Humboldt-Universität zu Berlin
14.45-15.00
KAFFEEPAUSE
15.00-16.30
PANEL II
In der Zwickmühle: Die kolonialistische Bewegung im Nationalsozialismus
Willeke Sandler, Loyola University Maryland, Baltimore
„Wir sind nie als Eroberer nach Europa gekommen“. Facetten einer Kolonialismuskritik im nationalsozialistischen Deutschland
Pascal Grosse, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Diskussion
Moderation: Dagi Knellessen, Stiftung Deutsches Historisches Museum
16.30-16.45
KAFFEEPAUSE
16.45-18.15
PANEL III
„Die Überwindung des bürgerlichen Eurozentrismus“. Geschichtsschreibung und Antikolonialismus in der frühen DDR
Christiane Bürger, Universität Erfurt
Wie und warum wurde der deutsche Kolonialismus in der alten Bundesrepublik kritisiert?
Lora Wildenthal, Rice University, Houston
Diskussion
Moderation: Naita Hishoono, Namibia Institute for Democracy, Windhoek
18.15
ABSCHLUSSKOMMENTAR
Raphael Gross, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Empfang
Die Veranstaltungsreihe „Historische Urteilskraft“ wird gefördert von Dr. Christiane und Dr. Nicolaus Weickart.
Historische Urteilskraft #5
Zum Symposium erscheint die fünfte Ausgabe von „Historische Urteilskraft. Magazin des Deutschen Historischen Museums“.
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Publikation
Historische Urteilskraft 05. Magazin des Deutschen Historischen Museums
Das fünfte Heft der „Historischen Urteilskraft” befasst sich mit kolonialem und antikolonialem Denken in der deutschen Geschichte. Es fragt, wie sich Kant, Herder und Hegel zum Kolonialismus positioniert haben, und stellt zeitgenössische Kritiker der deutschen Kolonien vor. Zudem geht es um kolonialistische Bewegungen im Nationalsozialismus und um die Kolonialismuskritik in dieser Zeit, um den Antikolonialismus in der DDR und die kritischen Stimmen in der Bundesrepublik vor 1989.