Interdisziplinäre Tagung
Spielerische Allianzen
Staatskunst, Kriegskunst und Fortuna in der Frühen Neuzeit
29. Februar und 1. März 2024
Deutsches Historisches Museum
Pei-Bau, 2. OG
Die Neuerwerbung eines Königsberger Bernstein-Spielbrettkastens für Schach, Mühle und Tric-Trac von 1607 gab Anlass, die krisen- und konfliktreiche Zeit „um 1600“ im Rahmen einer interdisziplinären Tagung näher in den Blick zu nehmen. Am Beispiel des kostbaren Kunstkammerobjekts, einem Meisterstück der preußischen „Bernstein-Diplomatie“, werden die geopolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen im Ostseeraum exemplarisch behandelt. Die frühneuzeitliche Spielkultur verbindet leitmotivisch die drei Sektionen der Tagung.
#SpielerischeAllianzen
Teilnahme und Anmeldung
Anmeldefrist: 25. Februar 2023
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Tagung findet in deutscher Sprache statt.
Programm
Änderungen vorbehalten
Donnerstag, 29. Februar 2024
9.00 Uhr Akkreditierung
10.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Begrüßung
Raphael Gross, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Grußwort
Ulrich Deppendorf, Museumsverein des Deutschen Historischen Museums
Einführung und Vorstellung der Neuerwerbung mit Blick auf die Bedeutung für die Sammlung des DHM
Fritz Backhaus, Wolfgang Cortjaens und Thomas Weißbrich, Stiftung Deutsches Historisches Museum
10.30 Uhr Sektion I: „Kriegskunst und Fortuna. Eine spielerische Allianz”
Impulsvortrag
Von Schachmatt bis Level UP - Rolle und Bedeutung des Spiels in der Gesellschaft
Mathias Herrmann, Technische Universität Dresden
Die Drei-Spiele-Kassette – eine bahnbrechende Erfindung im Spieldesign
Ulrich Schädler, Universität Freiburg (CH)
„Waffenhandlung“. Militärische Reformen um 1600
Thomas Weißbrich, Stiftung Deutsches Historisches Museum
„Also sey dieses Spiel nichtes anders alsz einer ernsten und rechtschaffenen Feld=Schlacht sinreiche und lustige Abbildung.“ Bilder von Krieg und Politik in frühneuzeitlichen Schachbüchern
Markus Laufs, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Schwarz und weiß. Spielen mit Kaisern und Königinnen. Zu zwei bisher unerforschten Konvoluten frühneuzeitlicher Spielsteine des 17./18. Jahrhunderts in der Sammlung des DHM
Sabine Witt, Stiftung Deutsches Historisches Museum
13.00 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr Sektion II: Sammeln, Erforschen, Konservieren: Kunstkammerobjekte und museale Praxis
Impulsvortrag
Vom Ordnen der Dinge
Brigitte Reineke, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Fragile Kunststücke. Die Restaurierung von Bernsteinobjekten
Annika Dix, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg
„wie Natural-Sachen und Raritäten recht zu disponieren”. Das frühneuzeitliche Kunst- und Naturalienkabinett als (material)ästhetische Versuchsanordnung
Wolfgang Cortjaens, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Spiel und Wissen: Inschriften und Bildprogramm von zwei Kasseler Brettspielkästen
Antje Scherner, Hessen Kassel Heritage
Zum Spielbrettkasten von 1606 im Landesmuseum Württemberg
Katharina Küster-Heise, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Gesprengte Dimensionen. Die Mikroschnitzereien des Spielbrettkastens im Deutschen Historischen Museum und ihre grafischen Vorlagen
Valeria Butera, Stiftung Deutsches Historisches Museum
Schwebende Schatzkunst. Ein Kronleuchter aus Bernstein in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Verena Wasmuth, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Potsdam
17.15 Uhr Ende des ersten Veranstaltungstages
Freitag, 1. März 2024
9.00 Uhr Akkreditierung
10.00 Uhr Sektion III: Das Bernstein-Monopol und die geopolitische „Zeitenwende“ um 1600 im Ostseeraum
Impulsvortrag
Standesgemäßer Zeitvertreib. Training für die politische und militärische Praxis?
Jutta Nowosadtko, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg
Züge und Gegenzüge. Europa und das Dominum Maris Baltici um 1600 im Brettspielformat
Marcus Stiebing, Universität Stuttgart
Der Ostseehandel im 16. und 17. Jahrhundert
Klaus Weber, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Die preußische „Bernstein-Diplomatie“: Staatsgeschenke im Spiegel dynastischer Netzwerke
Rahul Kulka, Kunsthistorisches Museum Wien
11.45 Uhr Abschlussdiskussion
12.15 Uhr Tagungsende
Gefördert von
Die Tagung wird durch großzügige Unterstützung des Museumsvereins ermöglicht.