Datenbanken
Das Deutsche Historische Museum stellt drei Datenbanken bereit für Recherchen der internationalen Provenienzforschung zum Schwerpunkt NS-Raubgut.
Die Datenbanken zum Central Collecting Point München, zum „Sonderauftrag Linz“ und zur Kunstsammlung Hermann Görings bieten Informationen zu Bewegungen von Objekten in der Zeit von 1933 bis 1945. Sie sind unterschiedlich strukturiert und bieten verschiedene Ansätze für Recherchen.
Die Datenbank zum Central Collecting Point München enthält Informationen zu Einzelobjekten oder Objektkonvoluten, sie stammen von den historischen Karteikarten der Sammelstelle, die transkribiert und ausgewertet wurden. In dieser Datenbank kann daher direkt anhand der Archivalien zu Objekten, ihren Verlagerungsorten und Provenienzen recherchiert werden.
Die Datenbanken zum „Sonderauftrag Linz“ und zur Sammlung Görings hingegen bündeln aus verschiedenen Quellen zusammengetragene Informationen zu einzelnen Objekten. Insbesondere finden sich Hinweise auf die Vorbesitzer*innen, auf die Umstände des Zugangs zur Sammlung und auf ihren möglichen Verbleib nach 1945.
Datenbank zum Münchener Central Collecting Point (CCP Munich)
Die Datenbank entstand 2009 in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV), dem Bundesministerium der Finanzen, dem Bundesarchiv und dem Bundesdenkmalamt in Wien.
Als CCP Munich wird die Sammelstelle für Kunstobjekte bezeichnet, die von den amerikanischen Alliierten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den ehemaligen NSDAP-Parteigebäuden in München eingerichtet wurde. Aufgabe der Sammelstelle war es, Kunstwerke, die im Deutschen Reich oder in den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten in der Zeit zwischen 1933 und 1945 geraubt, beschlagnahmt oder über den Kunsthandel verkauft worden waren, aus den diversen Sammeldepots nach München zu holen. Im CCP wurden die Kunstobjekte inventarisiert, um sie anschließend restituieren zu können. Die Karteikarten des CCP, die im Bundesarchiv verwahrt werden, wurden gescannt und transkribiert, sodass Recherchen nach Einträgen möglich sind zu Künstler*innen, Einlieferer*innen, den Auslagerungsorten und den Vorbesitzer*innen. Die Einträge in der Datenbank entsprechen dem Transkriptions- und Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Onlinestellung.
Recherche in der Datenbank zum Münchener Central Collecting Point (CCP Munich)
Datenbank zum „Sonderauftrag Linz“
Die Datenbank ist 2008 in Kooperation mit dem Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) und dem Historiker Dr. Hanns-Christian Löhr entstanden.
Recherchierbar sind Bilder, Skulpturen, Möbel, Porzellan und Tapisserien, die Adolf Hitler und seine Beauftragten vom Ende der 1930er Jahre bis 1945 hauptsächlich für ein in Linz geplantes Museum, aber auch für andere Sammlungen kauften oder aus beschlagnahmten Besitz übernahmen. Eine Vielzahl an Objekten ist im Central Collecting Point München registriert worden. Wo dies bekannt ist, wird in der Trefferanzeige auf die oben beschriebene Datenbank (MCCP) verlinkt.
Recherchehinweis: Nach Eingabe von mindestens drei Buchstaben eines Suchbegriffs in eines der Suchfelder Provenienz, Titel, Künstler und Verbleib öffnet sich eine Vorschlagsliste, aus der Sie einen Eintrag auswählen können.
Die Einträge in der Datenbank entsprechen dem Kenntnisstand bei Onlinestellung.
Datenbank „Sammlung Hermann Göring“
Die Datenbank ist 2012 in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV), dem Bundesarchiv und dem Historiker Dr. Hanns Christian Löhr entstanden.
Recherchierbar sind Bilder, Skulpturen, Möbel, Tapisserien und andere kunsthandwerkliche Gegenstände, die Hermann Göring, Reichsmarschall und Stellvertreter von Adolf Hitler, von Ende der 1920er Jahre bis 1945 kaufte oder aus beschlagnahmtem Besitz übernahm.
Die Einträge in der Datenbank entsprechen dem Kenntnisstand bei Onlinestellung.