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Es geht um die Ambivalenz und das Eigenleben visuellen Materials. Während des Kalten Krieges verbreitete Fotos waren alles andere als eindeutig. Mitunter wandte sich die Bildsprache gegen ihre Urheber oder munitionierte gar die Rhetorik der Gegenseite. Sie ging also mit nicht intendierten Konsequenzen einher, entfaltete ein Eigenleben und öffnete Assoziationsräume ganz eigener Art. In dieser Ambivalenz spiegelt sich die Widersprüchlichkeit und Mehrdeutigkeit des Kalten Krieges. Dessen Geschichte ist in seinen Artefakten aufgehoben wie umgekehrt seine Artefakte Geschichte machen. Prof. Dr. Bernd Greiner ist Historiker und Politologe, seit März 2015 Leiter des Berliner Kolleg Kalter Krieg | Berlin Center for Cold War Studies, seit 1982 Wissenschaftler im Hamburger Institut für Sozialforschung.