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Ein europäischer Erinnerungstag am 4. Mai 2015 in Berlin Der Zweite Weltkrieg hat mit mehr als 60 Millionen Kriegstoten, dem Völkermord an den Juden, den Sinti und Roma, den Zerstörungen von Städten und ganzen Landstrichen nicht nur Europa tiefgreifend verändert, sondern auch die Generationen geprägt, die in ihrer Kindheit und Jugendzeit mit Krieg, Besatzung, Völkermord, Flucht und Vertreibung konfrontiert waren oder in dieser Zeit geboren wurden. Die Generation der zwischen 1929 und 1949 Geborenen ist in Europa in besonderer und jeweils unterschiedlicher Weise im Schatten des Zweiten Weltkriegs und seiner Folgen aufgewachsen und hat die Last dieses Erbes getragen. Anlässlich der Erinnerung an 70 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieg im Mai 2015 sollen Erfahrungen von Kriegskindheiten in Europa beleuchtet und in die jeweiligen Kontexte der Erinnerungskultur eingeordnet werden, um in der Gesamtschau einen europäischen Blick auf das Thema Kriegskinder zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund führen die Körber-Stiftung und das Deutsche Historische Museum in Berlin anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes am 4. Mai 2015 einen gemeinsamen Erinnerungstag durch, der dem Thema "Der lange Schatten des Zweiten Weltkriegs: Kriegskinder in Europa" gewidmet ist. Zeitlich wird der Erinnerungstag parallel zur Ausstellung 1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang. 12 Länder Europas nach dem Zweiten Weltkrieg stattfinden. Zu den Gesprächspartnern gehört unter anderem die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller.

Diskussionen auf Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung.

Anmeldung

Tagesveranstaltung (09.30 Uhr bis 17:00 Uhr): Online-Anmeldung Abendveranstaltung (18.30 Uhr): Online-Anmeldung

Programm

09:30–10:00 Uhr
Eröffnung 10:00–11:50 Uhr
Erfahrungen der Elternlosigkeit
Lesung und Gespräch mit Arno Surminski
Länderportraits und Diskussion mit Lu Seegers, Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg, Ruth Leiserowitz, Deutsches Historisches Institut, Warschau/Humboldt-Universität zu Berlin, und Heide Fehrenbach, Northern Illinois University
Moderation: Hilke Lorenz, Stuttgarter Zeitung

11:50–13:00 Uhr
Mittagspause/Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung

13:00–14:50 Uhr
Verfolgung und Entwurzelung
Lesung und Gespräch mit Herta Müller, Autorin
Länderportraits und Diskussion mit Joanna B. Michlic, University of Bristol, und Irina Scherbakowa, MEMORIAL Moskau
Moderation: Rainer Moritz, Literaturhaus Hamburg

14:50 - 15:30 Uhr
Kaffeepause

15:30–16:30 Uhr
Besatzungzeiten
Länderportraits und Diskussion mit Silke Satjukow, Otto-von-Guerick-Universität Magdeburg, Maren Röger, Universität Hamburg/Deutsches Historisches Institut, Warschau, und Stein Ugelvik Larsen, ehemals Universität Bergen
Moderation: Jochen Bittner, DIE ZEIT

16:30–17:00 Uhr
Zusammenfassung/Einordnung/Ausblick
Nicholas Stargardt, University of Oxford

18:30–19:30 Uhr
Biografische Prägungen und Europapolitik 70 Jahre nach Kriegsende
ein Gespräch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, Dominique Moïsi, Institut Francais des Relations Internationales, Paris, und Botschafter Janusz Reiter, Center for International Relations, Warschau
Moderation: Matthias Naß, DIE ZEIT