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Einführung: Gary Vanisian

In einer kleinen Stadt an einem von Bergen umgebenen See begegnen sich zwei Frauen: die Bauerntochter Anna, deren Bruder auf dem Totenbett liegt, und die Gutsherrin Elisabeth, die erfährt, dass sie aufgrund einer Krankheit nie wieder wird gehen können. In ihrer Verzweiflung betet Anna zu Gott und fleht ihn an, ihr den geliebten Bruder nicht fortzunehmen. Plötzlich erwacht der Totgeglaubte. Die Nachricht davon verbreitet sich in der Stadt und erreicht auch Elisabeth. Sie bittet Anna, in ihr Haus zu ziehen, um auch für sich ein Wunder zu erreichen.
Frank Wisbars zweiter Spielfilm genießt nicht den legendären Ruf von Fährmann Maria (1936). Doch von seiner ersten hypnotischen Kamerafahrt an, von einer Kerze in Großaufnahme über Annas Gesicht auf den toten Körper ihres Bruders, erweist er sich als Ausnahmewerk des deutschen Kinos, das am ehesten eine Verwandtschaft zu Carl Theodor Dreyers Vampyr (1932) verrät und dessen Ordet (1955) vorauszuahnen scheint. Mit Franz Weihmayr an der Kamera und Hertha Thiele und Dorothea Wieck in den Hauptrollen erschafft er ein düsteres Mysterienspiel, in dem vor allem Thieles Darbietung berührt. (gv)

Gary Vanisian dreht Filme, kuratiert Filmprogramme und ist Mitglied von CineGraph Babelsberg.

Anna und Elisabeth

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