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Einer der großen Avantgardefilme des „Dritten Reichs“. Anlässlich des 100. Jubiläums der ersten Bahnverbindung zwischen Nürnberg und Fürth beauftragt die Reichsbahn den visionären Regisseur und Kameramann Willy Zielke mit einem Film, der einen Bogen schlägt von den Bahnpionieren bis in die Gegenwart. Zwar stellt Zielke dafür auch historische Szenen mit Schauspielern nach, doch viel mehr als für vergangene Zeiten interessiert er sich für das rhythmische Spiel der Maschine und die Montage, die Melodie des Rauchs, die Poesie von Licht und Schatten. Wie in John Fords Western The Iron Horse (1924), der in Deutschland den noch schöneren Titel Das Feuerross trug, wird die Lokomotive zum lebenden Organismus, mit Herz, Augen, Armen und Blut in den Adern. „Willy Zielke (…) ist einer jener jungen Regisseure, die von der Photographie herkommen und das optische Element als das Wesen des Films betrachten, jedenfalls als das Primäre, dem sich alles andere unterordnen muß“, konstatiert der Film-Kurier im August 1935. Für Zielke ist das „oberste Gebot bei der Arbeit am Film, optisch zu denken, zu fühlen und zu schaffen.“ So ungewöhnlich, mitreißend und dramatisch Das Stahltier noch heute wirkt, so ungeeignet für Werbezwecke fand ihn sein Auftraggeber. Da Zielke Änderungen ablehnte, erwirkte die Reichsbahn ein Verbot des Films, der deshalb erst 1954 in der Bundesrepublik in einer stark gekürzten Fassung herauskam. (ps)  

Es tritt auf in Das Stahltier: Lok 18 507 (J.A. Maffei, München. Im Dienst von 1924 bis 1959)

Das Stahltier


D 1935
35mm

R/B/K/Sch/P: Willy Zielke, M: Peter Kreuder Jr., D: Aribert Mog, Max Schreck, Ernst Schrumpf, 75‘

125 Jahre deutsche Eisenbahn


DDR 1960
35mm

R/B: Eugen Prehm, 21‘