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Einführung: Grit Lemke

In Wenn Jan und Lenka Hochzeit machen aus dem Jahr 1956 wird eine sorbische Hochzeit nachinszeniert: von der Einladung der Gäste über das Anlegen der Brauttracht bis zum Abnehmen des Brautschmucks in der Nacht. Trotz des fiktiven Charakters entfaltet sich sorbisches Leben beiläufig vor der Kamera, am Rande der Inszenierung.

1987 begleitet eine Auftragsproduktion des Fernsehens der DDR den Hochzeitsbitter Helmut Kurjo in seinem Alltag als LPG-Bauer und bei der Ausrichtung der – vielleicht letzten – sorbischen Hochzeit der Region. An die Stelle der kaum noch stattfindenden echten treten zunehmend „geführte Trachtenhochzeiten“ – das Sorbische wird vom gelebten Alltag zur Folklore.

Zehn Jahre später benutzt Peter Rocha die Erzählungen von Helmut Kurjos sowie Alltagsbeobachtungen und inszenierte Szenen, alte Fotos und sorbische Lieder, um in eine Welt einzutauchen, die fast nur noch Erinnerung ist und wie ein Traum erscheint. Das verschwundene dörfliche Leben kontrastiert Rocha mit erschreckenden Bildern der aufgerissenen Erde im Revier um Schwarze Pumpe. (grl)

Wenn Jan und Lenka Hochzeit machen


DDR 1956
Digital SD

R: Hans-Günther Kaden, B: Martin Nowak-Neumann / Měrćin Nowak-Njechorński, K: Ewald Sudrow, 19‘

Pobraschka – der Hochzeitsbitter


DDR 1987
35mm

R: Michael Börner, B: Gerat Hendrich, K: Michael Börner, Rolf Hofmann, Ernst Hirsch, 19‘

Kurjos Hof


D 1997
Digital SD

R/B: Peter Rocha, K: Hans Borrmann, 30‘