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Einführung und Buchvorstellung mit Günter Agde

Ein Kriminalfall im Eisenbahner-Milieu. Fahrdienstleiter Brock lässt einen Dieb laufen, weil der ihn von früher kennt. Die Aufklärung bringt Verwicklungen zutage, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Denn Brock hieß früher anders und war im Zweiten Weltkrieg an der Erschießung seiner Frau durch die Gestapo mitschuldig. Sie hatte einen entflohenen Juden versteckt. An dieser Schuld leidet Brock. Seine Tochter erkundet mühsam die Wahrheit.

Erstmals thematisierte die DEFA hier die persönliche Verstrickung eines normalen DDR-Bürgers in das NS-Regime. Auffallend ist auch die Abwesenheit von Staat und Partei, nur die Kriminalpolizei ermittelt. Rolf Sohres strenge Kameraarbeit schafft aus der Linearität von Gleisanlagen, Signalen und Dampfmalereien der Lokomotiven eine expressionistisch anmutende Bilderwelt, die auch durch die filigrane Harfenmusik emotionalisiert wird.

Im Vorfilm wollen DDR-Kulturbürokraten die Liebesgeschichte eines jungen Schriftstellers immer wieder umgeschrieben haben, weil sie darin „das Leben“ vermissen. Ironischerweise spielt sich vor den Fenstern des Büros eine wahre Liebesgeschichte ab, mit Happy End. (ga)

Das zweite Gleis

Eine Liebesgeschichte