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Einführung: Daniel Wiegand

Eine Satire auf die moderne Warenkultur vor dem Hintergrund der Wirtschaftsdepression. Harry Liedtke spielt Franz Hellmer, den Leiter eines Feinkostladens, der sich weniger fürs Geschäft interessiert als für seine schönen Kundinnen. Nach einer ausgelassenen nächtlichen Party im Laden wird Hellmer von seinem Onkel (Hans Junkermann) gefeuert, woraufhin er zum Konkurrenten überläuft und einen erbitterten Preiskampf in Gang setzt, in den auch seine neue Eroberung (Daniela Parola) hineingezogen wird.

Géza von Bolváry drehte die frühe, mit vielen Musikeinlagen versehene Tonfilmkomödie 1929 nach ersten Erfahrungen mit Tonaufnahmen in England als „Teiltonfilm”: Neben typischen Stummfilmszenen mit Zwischentiteln (lediglich mit einer synchronen Musikspur versehen) stehen Gesangsnummern und nur wenige während der Dreharbeiten aufgenommene Dialoge. Noch bevor der Film in die Kinos kam, wurde Delikatessen von den ersten deutschen „Ganztonfilmen” gleichsam überholt und musste bei seiner Premiere bereits als antiquiert erscheinen. Heute lässt sich der Film als frühe Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Filmtons wiederentdecken. (dw)

Daniel Wiegand ist Assistenzprofessor für Filmwissenschaft an der Universität Zürich.

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