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Zu Gast: Wiltrud Baier und Sigrun Köhler

Von Papua-Neuguinea nach Mecklenburg-Vorpommern. Das ist der Weg des schwäbischen Missionars Jakob Walter, der nach 22 Jahren im pazifischen Raum in Neubrandenburg die Botschaft des Christentums verkündet. Wo er auch hingeht, in Gymnastikgruppen, Einkaufszentren oder auf Wochenmärkte: Auf Gespräche lässt sich kaum jemand ein, die Einladung zur christlichen Disko verhallt ungehört, der Materialismus im sozialistischen Gestern und kapitalistischen Heute unterscheidet sich wenig. Die wachsende Frustration des Missionars beschreibt Der große Navigator ohne Schadenfreude mit ebenso so viel Sinn für Komik wie für Tragik. Eine Volkskunde ganz eigener Art. „Komisch ist auch Der große Navigator – eine Anspielung auf das Navigationssystem, mit dem Jakob Walter durch McPomm fährt, und natürlich auf Gott. Manchmal ist der Witz ganz offensichtlich, wenn Punks dem Seelenfischer zugrölen: ‚Unser Gott heißt Bier!‘ Manchmal eher unterirdisch. Etwa wenn ausgerechnet die dopingüberführte Sprinterin Katrin Krabbe dem Missionar selbstbewusst erklärt, ihre Erfolge beruhten auf mentaler Stärke. Glauben brauche sie nicht.“ (Berliner Morgenpost, 8.5.2008) (ps)

Der große Navigator