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Einführung: Rolf Aurich

In die Geschichte der Karnevalsmusik ist Fritz Servos als Komponist und Textdichter des Schlagers Hätten wir lieber das Geld vergraben eingegangen, die Filmgeschichte hat den 1881 in Gelsenkirchen geborenen und 1962 in Düsseldorf gestorbenen „Volkshumoristen“ dagegen völlig vergessen. Während der Spross einer alten Artistenfamilie zwischen Mitte der 1920er und Mitte der 1930er Jahre an einem Dutzend Filmen mitwirkte, leitete er hauptberuflich ein eigenes Ensemble, mit dem er über Land zog und mit deftigem Klamauk in Varietés gastierte. Ein vorzügliches Beispiel für seine Komik, die der von Karl Valentin mitunter ähnelt, aber viel bodenständiger ist, liefert der selbstverfasste Schwank Der verliebte Blasekopp. Seine Waschfrau rät dem Komponisten Jakob Blasekopp (Fritz Servos), der arm an Geld und Liebe ist, er solle doch einfach reich heiraten. Das führt zu haarsträubenden Verwicklungen und burlesken Verwechslungen.

Im Beiprogrammfilm Der Kampf um den Bär (1933) gibt Servos einen Hausdiener, der – so der Film-Kurier im Juni 1933 – „Unsinn und Lateinisch“ quasselt und dauernd Worte verunstaltet und falsch verwendet. (ra)

Rolf Aurich ist Filmhistoriker, Autor, Lektor und Redakteur an der Deutschen Kinemathek.

Der Kampf um den Bär


D 1933
35mm

R: Fred Sauer, B: Fritz Servos, K: Willi Hameister, D: Fritz Servos, Melitta Klefer, Maly Delschaft, Jakob Tiedtke, 31‘

Der verliebte Blasekopp


D 1933
35mm

R: Siegfried Dessauer, B: Fritz Servos, K: Willi Hameister, D: Fritz Servos, Adele Sandrock, Hilde Servos, Hugo Fischer-Köppe, Walter Buhse, 68‘

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