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Am Klavier: Günter A. Buchwald

1924 erschienen einige der wichtigsten Romane und Erzählungen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren wie Thomas Mann, Franz Kafka und Vicki Baum. Auch für die Filmkunst war 1924 ein bedeutendes Jahr. Fritz Langs Die Nibelungen galt als die Kinosensation. Wir zeigen den zweiteiligen Monumentalfilm in restaurierter Fassung in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe (Fast) frisch aus der Druckerpresse – Neuerscheinungen 1924.

Nach Siegfrieds Tod widmet seine Witwe Kriemhild ihr Leben der Rache. Als der Hunnenkönig Etzel (Rudolf Klein-Rogge) um ihre Hand anhält, sagt sie ja und geht mit ihm fort. Voller Berechnung lädt sie schließlich die Burgunden, die sie für den Verrat an Siegfried verantwortlich macht, ins Reich der Hunnen ein, die Fritz Lang als gleichermaßen kindliche, leicht verführbare und blutrünstige Barbaren inszeniert. Das Fest mündet in einem Gemetzel von epischem Ausmaß. Umso mysteriöser ist Langs Widmung des Nibelungen-Films: „Dem deutschen Volke zu eigen.“ Monumental die Bauten, kalkuliert die Gesten, gnadenlos das Töten, das kein Ende findet. Ein so überwältigendes wie abgründiges Fantasy-Spektakel um Liebe, Hass und Eifersucht, das vorausweist auf Filme wie Conan the Barbarian (1982) und The Lord of the Rings (2001). (ps)

Günter A. Buchwald zählt zu den Pionieren der Stummfilmrenaissance. Der Dirigent, Pianist, Violinist und Komponist begleitet weltweit Stummfilme mit Klavier und Geige.

Die Nibelungen. 2. Teil: Kriemhilds Rache