Kissenschlacht und Schneegestöber, Stepptanz und Bühnenzauber, schallende Ohrfeigen und knallende Pointen. „Schwank ist Schwank, und Eichberg ist sein Prophet“, bringt es der Film-Kurier auf den Punkt. Lilian Harvey spielt eine Doppelrolle: Sie ist zugleich die brave Schülerin eines Mädchenpensionats und die Tänzerin Lola Cornero aus Spanien, die das Publikum im Theater in Verzückung versetzt und komische Turbulenzen auslöst. Es geht um Verwechslungen und Verkleidungen und das Spiel mit mehreren Identitäten. Anstoß erregt heute eine Blackface-Szene mit schwarzen Performern. Sie verortet die überdrehte Komödie in einer Unterhaltungskultur, die auch rassistische Klischees bedient. (ps)
Wir zeigen die neue Restaurierung des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Frankfurt am Main) aus dem Jahr 2024.
Richard Siedhoff ist Stummfilmpianist, Komponist und Musikwissenschaftler, Mykyta Sieroff Oboist.
Tobias Nagl ist Professor für Film Studies an der University of Western Ontario (Kanada). Er forscht zur Geschichte Schwarzer Deutscher und des deutschen Kolonialismus im Film.
Die tolle Lola
- D 1927
- DCP
- Stummfilm (deutsche ZT)
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R/P: Richard Eichberg, B: Hans Sturm nach dem Schwank von Gustav Kadelburg, K: Heinrich Gärtner, Bruno Mondi, D: Lilian Harvey, Harry Halm, Hans Junkermann, Julia Serda, 81'