Saturday, 22. March 2025, 06.30 pm
Django spricht das Nachtgebet
Il suo nome gridava vendetta
Der Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten ist beendet. Städte und Landschaften sind verwüstet, aber auch jede Vorstellung von Recht und Moral. Davy Flanagan (Anthony Steffen), der durch eine Kriegsverletzung sein Gedächtnis verloren hat, kehrt in seine Heimatstadt zurück, um seine wahre Identität herauszufinden. Ein vermeintlicher Freund (William Berger) verspricht Hilfe und weist ihm den Weg zu einem Banditen, mit dem Flanagans Ehefrau mittlerweile zusammenlebt. Es ist eine Reise in die Finsternis.
Django spricht das Nachtgebet gehört zu den zahlreichen Italowestern, deren deutscher Verleihtitel eine Verbindung zu Sergio Corbuccis großem Rachedrama Django (1966) suggeriert, obwohl eine Figur namens Django gar nicht mitspielt. Dafür gewährt der Film seinem Publikum einen Blick in menschliche und gesellschaftliche Abgründe, deren Kälte leicht mit Zynismus verwechselt werden kann. Wie nach dem Ende des Bürgerkriegs 1865 erstickt die Welt auch hundert Jahre später zur Entstehungszeit des Films in Gewalt und Terror. Dennoch monierte Film-Dienst in seiner Besprechung im August 1970 neben „Kraftausdrücken“ in den Dialogen vor allem „breit ausgespielte selbstzweckhafte Brutalitäten“, als gäbe es keine Hölle auf Erden an den Kriegsschauplätzen im Nahen Osten, in Vietnam, Kambodscha und Biafra. (ps)
Django spricht das Nachtgebet
- IT 1968
- 35mm
- DF
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R: William Hawkins (d.i. Mario Caiano), B: Mario Caiano, Tito Carpi, K: Enzo Barboni, M: Robbie Poitevin, D: Anthony Steffen, William Berger, Evelyn Stewart, Robert Hundar, 94‘