Ein schmales Stück Deutschland
D 1991, R: Lew Hohmann, Klaus Salge, Joachim Tschirner, K: Claus Deubel, Frank Reinhold, 93’ · 35 mm
Ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen reflektieren drei Filmemacher, zwei aus dem Osten, einer aus dem Westen, über die Mauer und das Leben mit ihr. Drei Episoden fächern die Schicksale von Tätern und Opfern, Mitläufern und Mitwissern auf, berichten von Ratlosigkeit und Resignation, Anpassung und Gewöhnung. Ein Major der DDR-Grenztruppen erläutert die Größe der Mauerteile, von denen allein in Berlin rund 29 000 standen: „Jedes Element ist 3 Meter 60 hoch, in der Breite 1 Meter 20, besteht aus Stahlbeton und Moniereisen. Ein Element kostet 856 Mark.“ Als seine eigene Schwester über Ungarn in den Westen fliehen will, sagt er sich von ihr los. Ein Stasioberst, jetzt bei einer großen Versicherungsgesellschaft tätig, möchte beim Interview vor laufender Kamera lieber im Halbdunkel bleiben und besteht auf einer akustischen Verzerrung seiner Stimme. Auch Karin Gueffroy, deren Sohn Chris das vorletzte Opfer der Mauer war, erzählt ihre Geschichte. (rs)
DO 16.10. um 20 Uhr