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Als der 39-jährige Hans Steinhoff 1921 in Wien seine eigene Firma, die „Volo-Film – Hans Steinhoff", gründete, konnte er bereits auf eine fast 25-jährige Karriere als Schauspieler, Operettensänger, Regisseur und Theaterleiter zurückblicken. In München hatte Steinhoff mit Theaterstars wie Josef Kainz auf der Bühne gestanden, in Nürnberg neben Frank Wedekinds Dr. Schön in der ersten Lulu-Inszenierung dessen Sohn Alwa gespielt. Steinhoff war ab 1913 in Berlin und Wien als Hausregisseur der zur internationalen Spitzenklasse gehörenden Revue- und Varietébühnen Metropol- bzw. Apollo-Theater für die Inszenierung der Operetten und Theaterstücke zuständig gewesen. Bei derlei Erfahrungen überrascht es nicht, dass die Berliner Kritik ihm im Oktober 1936 bescheinigt, seine Adaption von Oscar Wildes Eine Frau ohne Bedeutung sei ein gelungener „Dialogfilm“, ihm und seinen Drehbuchautoren sei es gelungen, die handlungsarme, von den Apercus ihres Autors lebende Vorlage filmisch umzusetzen. Gefeiert wurde besonders das disziplinierte Spiel des bis in kleinste Rollen mit Spitzenkräften besetzten Ensembles, dem sich die in erster Linie als Bühnenstars gefeierten Hauptdarsteller Käthe Dorsch, Gustaf Gründgens, Marianne Hoppe und Albert Lieven nahtlos untergeordnet hätten. (hc)