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Nach Hitlers Machtübernahme gingen viele prominente Schriftsteller ins Exil. Nicht wenige blieben jedoch auch in Deutschland und arrangierten sich auf die eine oder andere Weise mit dem Leben im Nationalsozialismus: Gottfried Benn, Erich Kästner, Jochen Klepper, Hans Fallada, Ina Seidel. In seinem 2020 erschienenen Buch Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus fragte sich der Autor und Musiker Anatol Regnier, selbst Enkel von Frank Wedekind, ob und wie das zusammenging: Gute Literatur im Nationalsozialismus? Wie veränderte sich das Verhältnis zu den ehemaligen Freunden und Kollegen im Exil? Angetrieben von großer Neugier, begab sich Regnier in Archive und studierte die Schriften der Dagebliebenen. Fasziniert von dieser Forschungsreise, hat Dominik Graf für seinen Dokumentarfilm Regnier begleitet und Autoren, Journalisten und Historiker eingeladen, über die in Deutschland gebliebenen Schriftsteller und das komplexe Verhältnis zwischen Kunst, Leben und politischem Handeln, zwischen Anpassung und Parteinahme, Autonomie und Komplizenschaft nachzudenken. Welche inneren und äußeren Widersprüche provozierte das Leben und Arbeiten im „Dritten Reich“? Die Frage bleibt aktuell: Wie sicher kann ein Mensch sich seiner selbst sein? (ps)       

Jeder schreibt für sich allein