Keine Feier ohne Meyer
Keine Feier ohne Meyer
D 1931, R: Carl Boese, B: Fritz Falkenstein, Curt J. Braun, K: Willy Hameister, Hans Karl Gottschalk, D: Siegfried Arno, Ralph Arthur Roberts, Maly Delschaft, 82‘ · 35 mm
SA 27.08. um 19 Uhr
Hans Tasiemka verglich ihn mit Buster Keaton, in den frühen 1930er Jahren gehörte er zu den erfolgreichsten deutschen Filmstars überhaupt; heute allerdings zählt der 1933 aufgrund seines jüdischen Glaubens in die USA emigrierte Siegfried Arno zu den großen Vergessenen des deutschen Kinos. Wenn überhaupt, so ist er für seine kleinen Rollen in Hollywoodklassikern wie The Great Dictator oder The Palm Beach Story bekannt. Dabei entfaltet sich seine wahre Kunst viel eindrücklicher in einem frei gesponnenen Lustspiel wie Keine Feier ohne Meyer. Siegfried Arno spielt einen Heiratsvermittler, der vor dem Problem steht, sich selbst unter die Haube bekommen zu müssen. Und sich vor seinem Schwiegervater in Spe als schwerreicher Industrieller ausgibt.
1934 wollten die neuen Machthaber den Spaß nicht mehr verstehen und verboten den Film nachträglich. Begründung: „All diese geistlosen und zweideutigen Bildfolgen (…) verraten eine Laxheit der Auffassung von Ehe und Ehemoral, die mit der heutigen Auffassung von Sitte und Anstand nicht in Einklang zu bringen ist.“ (Entscheidung der Film-Oberprüfstelle vom 5.3.1934). (lf)