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Ein Kino wird überfallen und ein Angestellter erschossen. Die drei Täter rasen mit einem Taxi davon. Kurz danach wird der Taxifahrer Brick verhaftet, der zur Zeit des Überfalls mit seiner Braut Mary zusammen war. Gerade noch hatte sich das verliebte Paar ein Grundstück für ihr gemeinsames Haus angesehen, von einer besseren Zukunft und von Kindern geträumt. Nun werden Brick und sein Freund Joe von mehreren Zeugen als Täter identifiziert und in einem einseitigen Prozess zum Tode verurteilt. Im Alleingang versucht Mary, die wahren Täter zu finden.

Basierend auf einem echten Vorfall, schuf der deutsche Emigrant John Brahm, der nach einer ersten Exilstation in England ab 1937 in den USA lebte, mit Let us Live einen tiefschwarzen Thriller über das Versagen der Justiz. Marys und Bricks Vertrauen auf Recht und Gerechtigkeit, das sie sogar noch nach der Verhaftung haben, wird auf furchtbare Weise enttäuscht: Das Rechtssystem kann nicht zugeben, dass es irrt. Fabelhaft gespielt von Henry Fonda und Maureen O’Sullivan und stimmungsvoll fotografiert von Lucien Ballard, erinnert die Story an Fritz Langs You Only Live Once (1937) und weist voraus auf Alfred Hitchcocks The Wrong Man (1956): zwei Filme mit Henry Fonda in der Hauptrolle, zwei Filme über unschuldig Verurteilte, die wie in einem Alptraum von Kafka von einem unaufhaltsamen Mechanismus zermahlt werden. (ps)

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