Liebe im Ring

Schwergewichtsweltmeister war Max Schmeling zwar noch nicht, als er diesen Film drehte, ein in Deutschland gefeierter Boxstar aber allemal. Schmeling spielt den Obsthändlersohn Max, der auf dem Markt mit leichter Hand die schwersten Kisten herumwuchtet und mit der patenten Fischhändlertochter Hilde (Renate Müller) liiert ist. Beim gemeinsamen Varietébesuch wird er als Boxtalent entdeckt. Fortan hat er für seine Hilde immer weniger Zeit, und am Ring lauern zudem ganz andere Frauenkaliber (Olga Tschechowa). Von Schünzel gewohnt schmissig inszeniert – inklusive selbstironischem Cameo-Auftritt als nervöser Rundfunksprecher bei seiner ersten Liveübertragung vom Boxring –, kann Renate Müller als mal kesses, mal nettes Mädel von nebenan brillieren. „Höhepunkt natürlich der große Boxkampf, sehr packend; keine Spur von Theater, erste Klasse. Gut auch die übrigen Mitwirkenden. Olga Tschechowa, glänzender Vamp, Renate Müller, sehr weich und lieb“, schreibt der Rezensent des Berliner Tageblatt (19.3.1930), und die Vossische Zeitung ergänzt: „Max Schmeling, der Meisterboxer, ist dazu ein guter Schauspieler (aber schlechter Sprecher).“ (19.3.1930) Letzteres lässt sich nicht überprüfen, denn der in der Umbruchszeit vom Stumm- zum Tonfilm entstandene Film ist nur in einer stummen Fassung überliefert. (fl)