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In den 1960er Jahren war das sozialistische, doch blockfreie Jugoslawien für Filmproduktionsfirmen aus beiden deutschen Staaten ein beliebter Koproduktionsstandort – nicht nur für Karl-May-Verfilmungen. 1965 entstanden hier gleich zwei Spielfilme, eine west- und eine ostdeutsche Produktion, die sich im Genre des Kriminalfilms mit der nationalsozialistischen deutschen Vergangenheit auseinandersetzen. Für Mörder auf Urlaub, eine DEFA-Koproduktion mit Bosna Film, verfasste das Drehbuch Đorđe Lebović, der im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz inhaftiert war und später bei bekannten Partisanenfilmen als Szenarist mitwirkte (Valter brani Sarajevo, 1972; Partizanska eskadrila, 1979). Am Strand eines jugoslawischen Ferienorts ist ein Schweizer Tourist ermordet worden. Verdächtigt ist vor allem die Familie des Schweizer Fabrikanten Paul Jasseline, der dort ebenfalls Urlaub macht. Was zunächst wie eine Eifersuchtstat wirkt, hat bald eine politisch-historische Dimension, denn Jasseline scheint eine Vergangenheit als KZ-Kommandant Meier zu haben. Die ambitionierte DEFA-Koproduktion, so Elvira Mollenschott in Neues Deutschland, schwankt dabei zwischen „aufrüttelndem Appell gegen die Verjährung der Naziverbrechen“ und „den erprobten Mitteln des Kriminalreißers“ (1.8.1965). (fl/bg)

 

Mörder auf Urlaub

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