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Buchvorstellung mit Friedemann Beyer
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Am 18. Oktober 1938 prüft Joseph Goebbels einen Film, der ihn „aufs Tiefste ergreift und erschüttert“, weil er sich darin mit seinem eigenen privaten Schicksal konfrontiert sieht. Paul Martins Preußische Liebesgeschichte erzählt von der „unmöglichen“, weil nicht standesgemäßen Liaison zwischen Prinz Wilhelm von Preußen (Willy Fritsch) und Elisa Radziwill (Lída Baarová), der der Prinz auf Geheiß seines Vaters im Interesse der Staatsraison entsagen muss. Wenige Wochen vor seinem erschütternden Filmerlebnis war Goebbels von Hitler jeglicher Umgang mit der jungen tschechischen Schauspielerin Lída Baarová, der Hauptdarstellerin des Films, verboten worden – aus Gründen der Staatsraison. Die  Vorführung von Preußische Liebesgeschichte wurde untersagt, weshalb der Film unter dem Titel Liebeslegende erst 1950 in die bundesdeutschen Kinos kam.

In seinem jüngst erschienenen Buch Die Geliebte – Goebbels und die Baarová-Affäre dokumentiert der Filmhistoriker Friedemann Beyer die zweijährige, „unmögliche“ Affäre des Propagandaministers mit der Schauspielerin. Eingebettet in den filmgeschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Kontext der Jahre 1936 bis 1939 liefert seine Chronik auch einen Beitrag zur Gefühls- und Kulturgeschichte der Vorkriegszeit. (fb)

Preußische Liebesgeschichte