Im Jazz Age schwappen neue Klänge, Rhythmen und Tänze von Amerika nach Europa herüber. Im Film tauchen nun immer wieder Jazzbands auf und signalisieren Aufbruch und Internationalität, Modernität und urbanes Leben. All das zieht auch Annie (Anny Ondra) an, die kurzerhand in die Rolle ihrer Freundin Susi (Mary Parker) schlüpft und, statt ins Internat zu gehen, eine Ausbildung zur Revuekünstlerin macht. Unter dem Namen Susi sorgt sie für Chaos und Rebellion und legt – laut B.Z. am Mittag – zum Klang bekannter Schlager „einen Affentrott, Charleston und andere moderne Schönheitstänze“ aufs Parkett. Mit Schmollmund und schlankem Bein verdreht sie die Köpfe der arrogantesten Herren und steht schließlich mit den Tiller Girls in Berlin auf der Bühne. „Anny Ondra ist grotesk-komisch. Für diese Komik hat der deutsche Film bisher eigentlich keine Vertreterin gehabt. Diese junge Schauspielerin ist aber so talentiert, daß sie sich nicht auf dieses Fach beschränken muß; man wird bei ihr noch manche Überraschung erleben.“ (Reichsfilmblatt, 3.11.1928) (ps)
Wir zeigen die neue Restaurierung des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Frankfurt am Main) aus dem Jahr 2024.
Ekkehard Wölk ist Jazzpianist, Arrangeur und Komponist und spielt mit dem Cellisten Kristoff Becker im Trio Blanc et Noir.
Saxophon-Susi
- D 1928
- DCP
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R: Carl Lamač, B: Bobby E. Lüthge, Tom Maro nach einem Bühnenstück von Hans H. Zerlett, K: Otto Heller, D: Anny Ondra, Mary Parker, Gaston Jacquet, Olga Limburg, Macolm Todd, Hans Albers, Margarete Kupfer, Paul Biensfeldt, Mira Doré, 80' · dt. + frz. ZT