Jump directly to the page contents

Schlußakkord

Schlußakkord D 1936, R: Detlef Sierck, B: Detlef Sierck, Kurt Heuser, K: Robert Baberske, M: Kurt Schröder, D: Lil Dagover, Willy Birgel, Mária Tasnádi Fekete, Maria Koppenhöfer, Theodor Loos, 101‘ · 35 mm Vorfilm: Zwei Windhunde D 1934, R: Detlef Sierck, P: Peter Paul Brauer, 31‘ · 35 mm SA 09.07. um 20.30 Uhr + SO 17.07. um 18 Uhr Schon der Titel deutet die überragende Rolle an, die die musikalische Untermalung nicht nur für diesen Sirk-Film darstellt. „Die Musik steigert nicht nur die Gefühle, sie konstituiert erst die Emotion. Ohne sie fände die Geschichte, die der Film erzählt, gar nicht statt. Das Melodram kümmert sich nicht um Wahrscheinlichkeit.“ (Jochen Mayer-Wendt). Sirks Durchbruchsfilm ist in der Tat ein hemmungsloses Melodram, in dem laut einer zeitgenössischen Kritik „von Astrologie bis Beethovens Neunter (…) alles drin“ ist und das Motive der klassischen Musik geschickt zur emotionalen Lenkung des Publikums einzusetzen weiß. Es geht um eine Mutter (Lil Dagover), die ihren Sohn im Waisenhaus zurücklassen muss, als sie nach Amerika flieht. Nach ihrer Rückkehr verdingt sie sich als Kindermädchen – in derselben Familie, die Peter als Pflegekind aufgenommen hat! Vermeintliche oder tatsächliche Selbstmorde sowie allerlei dunkle Begierden unterstreichen den untergründigen Wahnwitz dieses transatlantischen Tränenstücks. Als Vorfilm läuft Sirks erste filmische Arbeit Zwei Windhunde. (lf)