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Zu Gast: Wiltrud Baier und Sigrun Köhler

Im Dörfchen Gammesfeld unweit von Rothenburg ob der Tauber scheint die Welt noch unberührt vom Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Bank ist ein Ein-Mann-Betrieb und wird seit 110 Jahren von einer Genossenschaft betrieben, ihr betagter Direktor ist zugleich Anlageberater, Sekretär und Schalterbeamter. Von Computern und moderner Technik hält er nichts. Es dauert eine Weile, bis das Filmteam von Wiltrud Baier und Sigrun Köhler zum Ortsbild dazugehört und von den weniger idyllischen Seiten des Gemeinwesens erfährt. Von Schotterwerk und industrieller Tierhaltung, von Ehebruch und einer auffällig hohen Suizidrate. „Als ‚der Flammenheld von Gammesfeld‘, der schönste Junggeselle vor Ort, die Filmerinnen endlich rumkriegt und in sein Allradauto und zum Besuch des Muswiesenfestes einlädt, ist das Konzept der distanzierten Dokumentation längst aufs Schönste entglitten und die immer noch unsichtbaren Filmemacherinnen sind Teil ihres Filmes, des Dorfes und seiner Geschichte geworden. Dieser gelassenen Heimatethnologie gelingt, die Wirklichkeit so abzubilden, dass keine Fiktionalisierung sie an Komik übertreffen könnte.“ (Sabine Vogel, Berliner Zeitung, 28.8.2003) (ps)      

Schotter wie Heu