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Bahrudin Čengić hinterfragt die sozialistische Arbeitspropaganda Jugoslawiens mit deren eigenen Mitteln. In herrlich überdrehten Vignetten, vom großen Avantgardisten Karpo Godina in tableaux vivants gedreht, folgt er Adem, einem von Staat und Ideologie gefeierten Arbeiter über fünfundzwanzig Jahre. Godina: „Der Film musste dreckig und dokumentarisch werden.“ Quasi-anthropologische Beobachtungen des Lebens und der Arbeit der Bergarbeiter*innen vermischen sich mit einer parodistischen Farce, die zeigt, wie weit die Bilder von Arbeit von deren tatsächlichen Umständen entfernt sind. Die angeblich glücklichen Genoss*innen erfüllen das ihnen zugewiesene Image in den frontalen Einstellungen kaum, der Ruhm Adems beschert ihm kein glückliches Leben. Da der Film die Propaganda des Tito-Regimes bloßstellte, wurde er in Jugoslawien nie im Kino gezeigt. Die Offenlegung der fragwürdigen Mechanismen einer gesellschaftlichen Narration bieten bis heute wichtige Anhaltspunkte. Die Macht der Bilder steht zur Debatte. Čengić widmete sein Werk Alija Sirotanović, einem jener Bergarbeiter, die in der Frühzeit Jugoslawiens verherrlicht wurden und später verarmt starben. Sirotanović taucht einige Male im Film auf, er hält das einzige, was ihm aus seinem Heldentum geblieben war: Eine kleine Fahne, auf der „Bester Bergarbeiter“ geschrieben steht. Als Vorfilm eine kritische Auseinandersetzung aus dem ungarischen Fernsehen mit Arbeiter*innen und dem Bild, das von ihnen gemacht wird. (ph)

Slike iz života udarnika


YU 1972
DCP
OmeU

R: Bahrudin Čengić, K: Karpo Aćimović Godina, D: Adem Čejvan, Stojan Aranđelović, Zaim Muzaferija, Ilija Bašić, 78’

Találkozunk 1972-ben / Sötétben-világosban


HU 1970
DCP
OmeU

R/B/K: Judit Elek, 34’