Zärtlichkeiten BRD 1985, R: Maria Lang, 29‘ · 16 mm
Auf geht’s – aber wohin? BRD 1989, R: Angelika Becker (Levi), 21‘ · 16 mm
Das Loch. Ein Episodenfilm D 1993, R: Julia von Randow, 18‘ · 16 mm
Heldinnen der Liebe D 1996, R: Lily Besilly, Nathalie Percillier · 16 mm
Mein 37. Abenteuer D 2004, R: Nathalie Percillier, 14‘ · 16 mm
Zu Gast: Nathalie Percillier
Queer Cinema ist immer mit der Infragestellung filmischer Normformate und ihrer Produktion verbunden. Nicht von ungefähr gibt es gerade im Bereich experimenteller Film- und Videoarbeiten eine lange queere Tradition. Das Kurzfilmprogramm zeigt fünf zwischen 1985 und 2004 entstandene Arbeiten von lesbischen Filmemacherinnen, die sich seit den 1980er Jahren an Hochschulen, im Verband der Filmarbeiterinnen oder in Initiativen wie Bildwechsel oder PELZE-multimedia vernetzt haben. Zärtlichkeiten ist ein Dokument der Berliner Lesbenszene der 1980er Jahre genauso wie eine filmische Befragung des eigenen Standpunkts darin. Die Filme von Nathalie Percillier und Lily Besilly funktionieren als queere Weiterentwicklungen traditioneller Filmformate wie zum Beispiel der Slapstick-Comedy. Julia von Randows Untersuchung von Legenden und Annahmen über Das Loch ist eine Phalluskritik als Mockumentary und Formanalyse. Auf geht’s – aber wohin? von Angelika Becker (Levi) ist ein Film über die Sehnsucht zweier Mädchen nach etwas, das außerhalb ihrer Welt und dieses Films liegt. Ob man das zeigen kann, ist die (queere) Frage: „Weil die Geschichten im Kino schon alle erzählt sind, können die Details weggelassen werden.“ (Ute Aurand, Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Webseite Filmindex). (jak)