Trickfilmprogramm
Blaue Mäuse gibt es nicht DDR 1958, R: Klaus Georgi, 11‘ · DCP
Hummelflug DDR 1964, R: Heinz Nagel, 4‘ · 35 mm
Komposition DDR 1971, R: Katja Georgi, 7‘ · 35 mm
Der Meister boxt DDR 1963, R: Günter Rätz, 7‘ · 35 mm
Petras blaues Kleid DDR 1958, R: Johannes Hempel, 7‘ · 35 mm
Pünktchen DDR 1964, R: Bruno J. Böttge, 8‘ · DCP
Die Rebläuse DDR 1964, R: Rudolf Thomas,11‘ · 35 mm
Urlaub DDR 1965/67, R: Klaus Georgi, 5‘ · 35 mm
Der Wunderdoktor DDR 1958, R: Herbert K. Schulz, 15‘ · 35 mm
Zwei Lieder DDR 1962, R: Werner Krauße, B: Johannes Hempel, 10‘ · DCP
David und Goliath DDR 1981, R: Sabine Meienreis, 5‘ · DCP
DO 10.12. um 20 Uhr · Einführung: Volker Petzold
Es scheint auf den ersten Blick, als sei das DEFA-Trickfilmstudio vom 11. Plenum der SED 1965 verschont geblieben. Vermutlich wegen der Fokussierung der Produktion auf das Kinderpublikum, aber auch deshalb, weil bereits Jahre zuvor Verdächtigungen, Inkriminierungen und Verbote zu verzeichnen und damit „Reinhaltung“ wie „Sauberkeit“ offensichtlich gewährleistet waren. Diese Maßnahmen betrafen vor allem Filme, die unter dem Verdacht der politischen „Unverbindlichkeit“, des „Formalismus’“ und des „Anti-Personenkults“ standen; meist völlig harmlose Titel wie der Kinderfilm Blaue Mäuse gibt es nicht von Klaus Georgi aus dem Jahre 1958 oder Heinz Nagels Hummelflug von 1964. Ein weiteres Beispiel ist die Sportsatire Der Meister boxt von Günter Rätz (1963), bei der ein brillant spottender Kommentar durch nichtssagende Musik ersetzt wurde. Im unmittelbaren zeitlichen Vorfeld des Plenums geriet zudem die neue Sparte des „Puppenkabaretts“ ins Schussfeld der Verantwortlichen. Die massivste Verstümmelung jener Jahre hatte 1962 Zwei Lieder, Johannes Hempels politisches Gleichnis über den Personenkult, zu erleiden, zu dem der damals noch wenig bekannte Dichter Reiner Kunze die Verse schrieb. (vp)