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Zu Gast: Johann Feindt

Ein Ereignis, zwei konträre Perspektiven darauf. Gut vierzig Jahre nach dem Spanischen Bürgerkrieg holen Johann Feindt, Klaus Volkenborn und Karl Siebig für ihren beim Dokumentarfilmfestival in Leipzig mit der Goldenen Taube ausgezeichneten Film zwei Kriegsteilnehmer vor die Kamera und nehmen ihre Erinnerungen auf. Da ist einerseits ein ehemaliger Fliegeroffizier der Legion Condor, der im Auftrag des nationalsozialistischen Regimes gegen die Republikaner kämpfte und keinerlei Abstand zu seiner Beteiligung am Zweiten Weltkrieg hat. Später brachte er es in der Bundeswehr zum General; er lobt Hitler und schwadroniert vom Preußentum als Geisteshaltung. Auf der anderen Seite sitzt ein kommunistischer Arbeiter, der Deutschland 1933 aus politischen Gründen verlassen musste, in Spanien in den Internationalen Brigaden kämpfte und später interniert wurde, sich in der Bundesrepublik in der Gewerkschaft und gegen die Wiederbewaffnung engagiert. Er lebt von einer winzigen Rente. „Zwei Lebensläufe, zwei Einstellungen zur Politik, herauspräpariert in Porträt und Interview, ohne eingreifenden Kommentar, fügen sich zusammen zu einem bitteren Rückblick auf deutsche Geschichte und Gegenwart.“ (Wilhelm Roth, Spandauer Volksblatt, 1.2.1980) (ps)

Unversöhnliche Erinnerungen