Als Nachtreporter Richard Curtius (Georg Alexander) sein ganzes Geld an der Börse verspielt, rettet ihn seine Frau Otti (Ruth Weyher), die gerade von einer verstorbenen Tante aus Südamerika ein kleines Vermögen geerbt hat. In Wahrheit führt Otti ein Doppelleben, von dem ihr stockkonservativer Mann nichts ahnt. Sie tritt abends heimlich als Varietétänzerin „Nanette“ in einer pikanten Bühnenrevue auf. Alles geht gut, bis eines Tages die vermeintlich tote Tante vor der Tür steht.
Inszeniert vom dänischen Routinier Holger-Madsen, wirkt die Botschaft der Geschlechtergerechtigkeit in dieser turbulenten Komödie nach einem Drehbuch der überaus produktiven Autorin Marie-Louise Droop auch heute erstaunlich aktuell. Was ist los mit Nanette? ist der einzige Film, den Ruth Weyher selbst produzierte, bevor sie sich Anfang der 1930er Jahre auf Wunsch ihres Mannes aus dem Filmgeschäft zurückzog. Hinterlassen hat sie uns „eine überaus lustige Komödie, deren flotte Handlung durch das wirbelnde Tempo der glänzenden Darstellung zur vollsten Geltung gebracht wird. […] Wer sich köstlich unterhalten und einmal vom Herzen lachen will, besuche diesen Film.“ (Grazer Tagblatt, 3.6.1930) (oh)
Oliver Hanley ist Filmkurator und Vorstandsmitglied von CineGraph Babelsberg. Für das DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum betreute er 2022/2023 die digitale Restaurierung von Was ist los mit Nanette?
Ekkehard Wölk ist Jazz- und Stummfilmpianist, Arrangeur und Komponist.
Was ist los mit Nanette?
- D 1929
- DCP
- Stummfilm (deutsche ZT)
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R: Holger-Madsen, B: Marie-Louise Droop, Hasso Preiß, K: Hans Karl Gottschalk, Paul Rischke, D: Ruth Weyher, Georg Alexander, Margarete Kupfer, Hans Junkermann, 92‘