Parallel zu Peter Nestlers Fernseharbeit Die Judengasse entstehen für das am 9. November 1988 eröffnete Jüdische Museum Frankfurt am Main zwei weitere Filme, die bislang nur im damaligen Ausstellungskontext zu sehen waren. Für Die Geschichte der Juden in Frankfurt greift Nestler auf dasselbe Ausgangsmaterial zurück, fokussiert aber stärker auf die Stadtgeschichte und die Entdeckung der Überreste der Frankfurter Judengasse bei Bauarbeiten auf dem Börneplatz.
In Das Bild der Juden in der christlichen Malerei und im geistlichen Drama geht Nestler hingegen eher kunsthistorisch vor, analysiert antisemitische Darstellungen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, erneut mit dem Fokus auf Frankfurt am Main: „Bildserien in leuchtenden Farben in den Kirchen und Passionsspiele auf den Plätzen und Straßen waren eindrückliche Mittel der Propaganda. Die Identifikation mit dem gemarterten Leib des vermenschlichten Gottessohns schürte die Wut auf die Peiniger, die man in den Juden der Zeit wiederzuerkennen meinte. In der Karwoche und an Ostern waren die Frankfurter Juden deshalb stets in Gefahr, besonders wenn ein Passionsspiel aufgeführt wurde. Die Tore des Ghettos wurden verschlossen.“ (fl)
Zur Geschichte der Juden in Frankfurt
R/B: Peter Nestler, K: Rainer Komers, 25‘
Das Bild der Juden in der christlichen Malerei und im geistlichen Drama
R/B: Peter Nestler, K: Rainer Komers, 23‘