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Das Kino der sogenannten European Sixties erzählt von den zeitgenössischen Konflikten und gesellschaftlichen Emanzipationen. Dass hier – im Osten wie im Westen – die Rebellion der Söhne gegen die Väter zum Ausdruck kommt, ist eine weit verbreitete Auffassung. Nahezu unbekannt ist hingegen die Tatsache, dass es zugleich einer ersten Generation junger Frauen gelang, als Autorinnen abendfüllende Spielfilme zu drehen.

Das von Sabine Schöbel kuratierte Festival Aufbruch der Autorinnen widmet sich über 20 teils unbekannten, teils neu restaurierten Spielfilmen mit weiblichen Heldinnen dieser Dekade. Mai Zetterling, Nelly Kaplan, Věra Chytilová, Márta Mészáros, Paula Delsol, Judit Elek, Lívia Gyarmathy, Kira Muratowa, Ula Stöckl, Lina Wertmüller, Liliana Cavani, Marguerite Duras, Anna Gobbi, Agnès Varda, Muriel Box, Helma Sanders-Brahms, Larisa Shepitko und Nadine Trintignant sind im Programm vertreten. Es veranschaulicht auf überraschende Weise, dass bereits in den 1960er Jahren eine die politischen Blöcke überspannende, internationale Kinematografie des weiblichen Blicks existierte.

Die Vorführung der Filme wird von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet, das Einführungen, Filmgespräche und eine Podiumsdiskussion umfasst. Ula Stöckl und Nelly Kaplan werden ihre Filme persönlich vorstellen. Als Filmpatinnen schlagen Vertreterinnen der Berliner Frauenfilmgeschichte ganz persönlich die Brücke zum Filmschaffen von Frauen und zur Filmrezeption der Gegenwart. Die Veranstaltungen des Auftaktwochenendes werden von den Kooperationenpartnerinnen Heide Schlüpmann und Karola Gramann (Kinothek Asta Nielsen e.V.), Sabine Nessel (Universität Mainz) und Silke J. Räbiger (Internationales FrauenFilmFestival Köln | Dortmund) begleitet. Das Festival wird vom Hauptstadtkulturfonds gefördert.

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