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Den in der ostdeutschen Hälfte des zweigeteilten Deutschlands entstandenen Komödien eilt sicher nicht der Ruf voraus, eine besonders vorzeigbare Produktionssparte des DEFA-Studios für Spielfilme zu sein. Als lahm, ungelenk und nur mäßig komisch werden sie oft eingeschätzt: ein Pauschalurteil, das umso mehr ins Herz des Genres trifft, als die Komödie wesentlich von Timing, Agilität und Überraschung lebt. Gerade wegen dieser Einschätzung kommt Lachende Erben, unser Langzeitprojekt zur Geschichte der deutschen Filmkomödie, nicht umhin, sich auch der DEFA-Komödie zuzuwenden. Dabei ergeben sich gleich zwei Reihen: aktuell ein Programm mit Blick auf die Jahre 1947 bis 1969 und im dritten Quartal eines für die Zeitspanne 1970 bis 1989. Denn die DEFA-Komödie ist vielfältiger, interessanter und komischer als landläufig angenommen. Neben Produktionen des Übergangs, die teils noch vor Gründung der DDR entstanden sind, versammelt das erste Programm populäre Lustspiele, die etwa beim Musik- und Science-Fiction-Film Anleihen macht; Star-Kino, das ganz auf die Präsenz und Verstellungskunst der Schauspielerinnen und Schauspieler ausgerichtet ist; Satirisches mit gesellschaftskritischer Funktion und Albernes mit naiver Lust am Spiel. Ein Programm der Entdeckungen und Überraschungen. Für wertvolle Hinweise und Anregungen danken wir Erika Richter, Claus Löser, Ralf Schenk und Mirko Wiermann.

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