Lachende Erben: Komödien im Nationalsozialismus
„Die Kunst ist frei. Allerdings wird sie sich an bestimmte Normen gewöhnen müssen“, kündigt der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, vor Filmschaffenden in seiner Kaiserhof-Rede am 28. März 1933 an. Die Auswirkungen seiner Prophezeiung werden schon bald sichtbar und nicht zuletzt eine Ausgrenzung und Vertreibung jüdischer Künstler und Handwerker aus allen Bereichen der Filmindustrie bedeuten.
Normerfüllung und Normunterwanderung, das sind zwei Begriffe, die das Nachdenken über Filmkomödien befruchten können. Die Filmkomödie ist ein Genre, das mit dem Wissen um vorherrschende Regeln und Vorstellungen spielt. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus, als fast die Hälfte aller produzierten Spielfilme Komödien sind. Unsere neue, in Zusammenarbeit mit Stefanie Mathilde Frank kuratierte Ausgabe der Reihe Lachende Erben widmet sich der Komödie im „Dritten Reich“ in ihrer gesamten Breite. Zu sehen sind Produktionen, die mit hohen staatspolitischen Prädikaten ausgezeichnet wurden, wie auch Lustspiele mit kritischem Potenzial oder offensichtlichen Anknüpfungen an das US-amerikanische Kino der Zeit, von Filmen des Übergangs über Ehekomödien und musikalische Lustspiele bis zur Satire und Fliegerkomödie mit Notlandung in Afrika.
Die Einführung in die Reihe von der Kuratorin Stefanie Mathilde Frank finden Sie hier.