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Immer größer wird der Korpus an Filmen des Weimarer Kinos, die in Archiven und Kinematheken restauriert und damit wieder sichtbar werden. Als Zeugnisse einer atemberaubenden Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen, neuartiger Themen und Rollenmodelle sind diese wieder zugänglichen Filme einzigartig und wertvoll. Mit jeder neuen Restaurierung gewinnt das Bild der Epoche an Plastizität, was insbesondere für das Genrekino der 1920er Jahre gilt, das Regisseure wie Joe May, Richard Eichberg, Carl Lamač und Harry Piel mit ihren Abenteuerfilmen und Komödien geprägt haben. Ihre Arbeiten sind spannend und rasant inszeniert, sie tauchen viel unmittelbarer als die großen Prestigefilme ein in die damalige Vergnügungskultur. Allerdings konfrontieren sie ein heutiges Publikum auch mit einer Form von Unterhaltung, die immer wieder auf ethnische Stereotype und rassistische Praktiken zurückgreift, Menschen diskriminiert und sich auf ihre Kosten lustig macht. Umso nötiger ist es, die Filme zu diskutieren, Kritik an einer Verharmlosung rassistischer Praktiken zu üben und die Kontexte ihrer Entstehung und Rezeption zu erläutern. Zu diesem Zweck laden wir Fachleute aus Forschung und Zivilgesellschaft ein und rahmen die Vorführung der Filme mit Einführungen sowie Experten- und Publikumsgesprächen. (Philipp Stiasny)

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