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Seit der Erfindung des Films Ende des 19. Jahrhunderts werden auch in diesem Medium das Leben und Leiden Jesu Christi dargestellt. Frühe Jesus-Filme knüpfen an die Tradition der Passionsspiele an. Sie orientieren sich an den vier Evangelien, greifen Inszenierungsformen populärer Theateraufführungen auf und begründen eine lange, bis in die Gegenwart reichende Geschichte filmischer Darstellungen, für die – zwar in unterschiedlichem Maße, aber letztendlich richtungsweisend – die biblischen Vorlagen entscheidend sind. Daneben finden sich im Laufe der Filmgeschichte immer häufiger auch Transformationen der Passionsgeschichte. Die weithin bekannten biblischen Figuren und Erzählungen tauchen dabei in stark veränderter Form auf. Soziale, politische, sexuelle oder theologische Themen treten in den Vordergrund.

Die von Florian Höhensteiger kuratierte Reihe Passionsgeschichten. Transformationen des Leidenswegs Jesu Christi veranschaulicht Bandbreite und Kreativität im filmischen Umgang mit der Passionsgeschichte Christi. Aktualisierungen von Ort und Zeit und die Transfiguration der Jesus-Gestalt stehen neben oder vermischen sich mit Fragmentierungen und Remythisierungen. Als Handlungsorte tauchen das Berlin der 1980er Jahre oder eine flämische Landschaft im 16. Jahrhundert auf. Traditionelle Passionsspiele werden zu Ausgangspunkten komplexer, reflexiver Formen und populäre Jesus-Darstellungen zum Gegenstand eines Filmessays über Furcht und Transzendenz.

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