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In unserer Veranstaltungsreihe Sammelt Filme! laden wir kleine Archive und Sammlungen ins Zeughauskino ein, um uns einen Einblick in ihre Bestände zu gewähren. Unser Gast im März ist Konstantin Hockwin vom 1974 gegründeten KommKino Nürnberg, einer der ältesten Initiativen der deutschen Off-Kinokultur.

Entstanden als Teil des selbstverwalteten Kommunikations- und Kulturzentrums KOMM befindet sich der ehrenamtlich arbeitende KommKino e.V. heute zusammen mit dem Kommunalen Kino im Künstlerhaus unweit vom Nürnberger Hauptbahnhof. Der Schwerpunkt des Kinoprogramms liegt auf dem Underground- und Genrefilm; außerdem veranstalten die Vereinsmitglieder regelmäßig Analogfilm-Festivals wie den „Hofbauer-Kongress“. Es eint sie die Freude daran, gerade in jenen Gefilden filmhistorische Entdeckungen zu machen, die abseits des Kanons und des guten Geschmacks existieren.

Das KommKino besitzt auch ein umfangreiches, stetig wachsendes Filmarchiv, das neben vereinseigenen 35mm- und 16mm-Kopien auch Deposita befreundeter Sammler umfasst, überwiegend in deutschen Synchronfassungen. Die Spannbreite reicht von westdeutschen Kultur- und Aufklärungsfilmen über italienische Sandalen- und asiatische Kung-Fu-Filme bis zu amerikanischen Actionfilmen. Auch französische Porno- und mexikanische Horrorfilme sind vertreten. Einzigartig ist die Überlieferung von Italowestern der 1960er und 1970er Jahre. Diesem ästhetisch innovativen, politisch provokativen und kommerziell erfolgreichen Genre widmet das KommKino seit Jahren ein eigenes Festival. Drei besonders schöne Farbkopien in CinemaScope sind nun auch im Zeughauskino zu sehen. (Philipp Stiasny)