Sammelt Filme!
Egbert Barten und das Geoffrey Donaldson Instituut aus Noord-Scharwoude

In Deutschland sorgen sich zahllose kleine Archive und Privatsammlungen um die Bewahrung und Überlieferung des Filmerbes. Ihnen ist die Veranstaltungsreihe Sammelt Filme! gewidmet. Nun erweitern wir unseren Horizont und laden den Filmhistoriker Egbert Barten aus den Niederlanden ins Zeughauskino ein, um seltene Filme aus seiner Sammlung zu zeigen. Unweit von Alkmaar hat Egbert Barten in seiner Heimatstadt Noord-Scharwoude im Jahr 2013 das private Geoffrey Donaldson Instituut gegründet, benannt nach dem australischen Pionier der niederländischen Filmhistoriografie (1929-2002). Regelmäßig finden hier Ausstellungen und Filmvorführungen statt.
Neben einer Forschungsbibliothek, einer Plakat- und Schriftgutsammlung verfügt das Institut auch über ein umfangreiches Filmarchiv und einen kleinen, gemütlichen Saal für analoge Projektionen. Der internationale Lebenslauf des Namensgebers und seine Verdienste als Mittler zwischen den Kulturen spiegeln sich wunderbar im Profil der Filmsammlung: Ihr besonderes Augenmerk gilt dem niederländischen Spiel- und Dokumentarfilm, doch umfasst sie auch Filme aus aller Welt, vielfach in niederländischen oder belgischen Verleihfassungen. Die vielen deutschen Filme mit niederländischen Untertiteln sind Zeugnisse eines regen Austauschs zwischen den beiden Nachbarländern und somit Teil der deutsch-niederländischen Filmgeschichte. Für das Zeughauskino hat Egbert Barten eine so abwechslungs- wie lehrreiche Auswahl getroffen: von Komödien der Stummfilmzeit zum westdeutschen Film Noir, vom raffinierten Psychothriller zur Satire über das Benehmen deutscher Touristen auf dem Campingplatz. (Philipp Stiasny)