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„Dies ist ein Zeitalter der Vernichtung, der äußersten Gefahr. Wir stehen vor der Frage, ob wir als Volk fortbestehen oder nicht fortbestehen werden“, warnt der Dichter Shin Schalom 1949 in einem Gespräch mit David Ben-Gurion die israelische Öffentlichkeit.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs steigt die jüdische Einwanderung nach Palästina rasant an. Die britische Mandatsregierung versucht, diese spontane und halb-legale Einwanderung zu blockieren. 1947 beschließt die UN-Vollversammlung die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat nach dem britischen Abzug, ein Vorschlag, der von der Jewish Agency akzeptiert, hingegen von arabischer Seite abgelehnt wird. Es ist eine Zeit des Terrors und Gegenterrors und die Gewalt nimmt nach der Aufgabe des britischen Mandats 1948 und der Proklamation des Staates Israel am 14. Mai durch den jüdischen Nationalrat zu. Die arabische Liga erklärt dem jungen Staat den Krieg, ein Angriff, der abgewehrt werden kann, in dessen Folge es zu Grenzverschiebungen und der Flucht eines Großteils der arabischen Bevölkerungsteile kommt. 1949 schließt die arabische Liga mit Israel ein Waffenstillstandsabkommen.

Die Kämpfe nach Außen fallen mit Problemen im Inneren zusammen: der Strom an jüdischen Einwanderern aus der ganzen Welt reißt nicht ab, rund 800.000 Juden aus arabischen Ländern fliehen vor Unruhen nach Israel, es gibt zu wenig Wohnraum, eine gemeinsame kulturelle Identität muss gefunden werden. Fasziniert kehren Filmemacher in den 70 Jahren israelischer Filmgeschichte immer wieder zu diesen Gründungsjahren zurück. Während der Film zunächst noch ein Mittel der Geschichtsschreibung ist, untersuchen Filmemacher ab Ende der 1960er Jahre die Legenden der „ersten Israelis“ (Tom Segev) kritisch. Persönliche Geschichten, die nicht in einem Nationalnarrativ aufgehen, lösen heroische Darstellungen ab. Anlässlich des 70. Jahrestags der Staatsgründung Israels zeigen wir eine Auswahl von diesen Filmen. Die Reihe geht nicht chronologisch durch die Filmgeschichte, sondern ist ein synchroner Schnitt, der den beeindruckenden Reichtum der israelischen Kinematopgraphie aufzeigt.

Die Filmreihe Vom Anfang Israels. Die ersten Jahre und das israelische Kino findet mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Staates Israel statt.

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