The Extraordinary Adventures Of A Quart Of Milk
Produktion: Tele-Radio-Cine, Paris, for ECA France
Regie: Alain Pol
Land/Jahr: FR 1951
Länge: 14'
Sprache: Englisch
Format: 16mm, 1:1.37, mono, b/w
Von unglaublichen Abenteuern erzählt der Film im Kommentar. Seine Bilder aber erkunden die glänzende Maschinerie einer Fabrik, voll modernster neuer Technik, mit der Milch aus ganz Frankreich in Milchpulver verwandelt wird. So können saisonale Überschüsse aufgefangen und der Milchpreis stabilisiert werden. Die Fabrik ist mit Mitteln des Marshall-Plans ermöglicht worden und der Film gewinnt seinem ungewöhnlichen Sujet Reize ab, weil er zum ironischen Ton greift. Was in den Zentrifugen und Erhitzern passiert, das erzählt er aus der Perspektive einer Dose Milchpulver. Von der Melkmaschine über die Milchkannen, vom Transport mit LKW und Zug, den Produktionsstufen der Fettreduktion bis schließlich zu den Prozessen der Pasteurisierung und Konzentration – was mit der Milch geschieht, erscheint hier als abenteuerliches Geschehen. Was neben dem erzählerischen Einfall dann aber wirklich überzeugt ist die Fotografie, die sich der technischen Apparaturen mit großem Einfallsreichtum annimmt. Der Kommentar ist der Vorwand, die Bildfolgen benötigen ihn als das Gerüst. Für sich genommen zielen Montage und Fotografie dagegen auf einen „filmischen Film“, ohne durchgehenden Handlungsträger, ganz konzentriert auf die Abfolge innerhalb der Produktion. Insofern wirklich: ein außergewöhnliches Abenteuer.
© Rainer Rother