Das Zeughauskino
Das Zeughauskino ist ein auf Retrospektiven spezialisiertes Archivfilmkino. Seit Anfang 2023 befindet sich das Kino in einer Interimsspielstätte – im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums. Das Zeughauskino möchte vor allem vermitteln, dass die Auseinandersetzung mit der Filmgeschichte ein kurzweiliges, unterhaltsames und erkenntnisreiches Vergnügen ist. Damit verbunden ist die Erfahrung, dass Filmarchive einen schier unerschöpflichen Fundus an Werken bereithalten, deren Wahrnehmung als ästhetische Gegenstände und deren Lektüre als historische Dokumente ebenso lohnt wie ihre Verbindung mit Fragestellungen von heute.
Die im Zeughauskino präsentierten Filmreihen entstehen zum einen als ausstellungsbegleitende Programme, die Fragestellungen und Konzepte der Wechselausstellungen des Deutschen Historischen Museums aufgreifen. Das überwiegende Programmangebot ist jedoch vom Ausstellungsprogramm des Museums unabhängig. Es greift (film)historische Debatten auf, widmet sich vernachlässigten Aspekten der Filmgeschichte oder es blickt auf Vertrautes aus ungewöhnlicher Perspektive.
Das Anliegen, Filmgeschichte lebendig und inspirierend zu vermitteln, wird im Rahmen unterschiedlicher Formate verfolgt. Zentral ist dabei die Begleitung der Filme durch kurze Einführungen durch Expert*innen – Kurator*innen, Filmhistoriker*innen und Künstler*innen, die historische Hintergründe erläutern oder auf ästhetische Aspekte hinweisen. Im Rahmen von Werkschauen finden Filmgespräche mit Regisseur*innen, Kameraleuten oder anderen Filmschaffenden statt.
Im Zeughauskino werden noch immer viele analoge Filmkopien projiziert. So ist das Publikum zu einer mittlerweile fast schon historischen Erfahrung eingeladen: der Vorführung von 35mm-Kopien. Sie verfügen über eine ganz andere Materialität, als sie digitalen Filmkopien eigen ist. Das Überblenden beim Aktwechsel oder das Rattern eines Kinoprojektors kann für ein junges Publikum zu einem ungewohnten, irritierenden Erlebnis werden.
Das Zeughauskino kann zahlreiche Bild– und Tonformate abspielen, von der analogen 35mm-Filmkopie bis zur digitalen Filmkopie im Digital Cinema Package (DCP). Die Leinwand (Größe: 5,2 x 2,7 Meter) lässt sich einrichten für alle Formate, vom Stummfilmformat (1,33:1) bis CinemaScope (2,35:1). Analoge Filmkopien können im Überblendbetrieb vorgeführt werden (Projektor: Kinoton FP 20). Die Bildfrequenz ist variabel einstellbar, ebenso die Tonwiedergabe (Mono, Stereo, Digital). Digitale Filmkopien werden im DCI-Standard in 2K projiziert (Projektor: Espedeo Supra-5000). Darüber hinaus können Videos in den Formaten DigiBeta, Beta SP, Blu-ray und DVD abgespielt werden.