Das Ruhrgebiet als zerfallende Seelenlandschaft im Wandel. Zunächst sammelt Peter Nestler in seiner Milieustudie Mülheim/Ruhr Bilder der Stadt an der Ruhr. Im Hintergrund noch Fördertürme, aber längst entstehen Bürogebäude und Autohallen. Noch prägt die Kohle das Gelände, schreibt sich ein in die Gesichter der Menschen auf den Straßen und in den Kneipen.
In Adolf Winkelmanns zweitem Teil seiner Ruhrgebietstrilogie taucht ein Arbeiter aus den Untiefen eines Schachts auf. In lakonischen Trotzbewegungen entfaltet sich ein Pöbel- und Aussteigerfilm, der den Pott als Ansammlung schrulliger und liebenswerter Menschen begreift, die scheinbar magnetisch von der doppeldeutigen Kohle angezogen werden. Die alles durchdringenden Bohrgeräusche wurden zum ersten Mal in einem deutschen Film mit Dolby-Stereo aufgenommen, die Aufnahmen im Bergwerk entstanden mit einer Federwerkkamera aus den 1930er Jahren in 840 Metern Tiefe. (ph)
Mülheim/Ruhr
R/B/K: Peter Nestler, Reinald Schnell, 14’
Jede Menge Kohle
R: Adolf Winkelmann, B: Jost Krüger, Gerd Weiss, Adolf Winkelmann, K: David Slama, D: Detlev Quandt, Uli Heucke, Hermann Lause, Tana Schanzara, 102’